2. Die Entwickelung der progressiven Paralyse.
„Denn ich‘ bin, fast ohne Willen dazu, aber gemäss einer unerbittlichen Nothwendigkeit, gerade mitten darin, mit Mensch und Ding bei mir abzurechnen und mein ganzes ‚Bisher‘ ad acta zu legen. Fast Alles, was ich jetzt thue, ist ein Strich— darunter— ziehen. Die Vehemenz der inneren Schwingungen war erschrecklich, die letzten Jahre hindurch; nunmehr, wo ich zu einer neuen und höheren Form übergehen muss, brauche ich zu allerst ‚eine neue Entfremdung, eine noch höhere Entpersönlichung‘“(an Dr. C. Fuchs, vom 14. December 1887).
Nähe alter Freunde, seltsam.„Nämlich zu gleicher Zeit, wo ich meiner radicalen Vereinsamung mir bewusst werde und wo ich, schmerzhaft und ungeduldig, eine menschliche Beziehung nach der anderen von mir ablöse, ablösen muss. Im Grunde macht jetzt Alles Epoche bei mir; mein ganzes Bisher bröckelt von mir ab; und wenn ich zusammenrechne, was ich in den letzten zwei Jahren überhaupt gethan habe, so erscheint es mir jetzt immer als ein und dieselbe Arbeit, mich von meiner Vergangenheit zu isoliren, die Nabelschnur zwischen ihr und mir zu lösen“.„Die Vehemenz der inneren Schwingungen war ungeheuer.“ (An Deussen, vom 3. Januar 1888.)
Er habe über sein Jenseits„nicht ein intelligentes Wort zu hören bekommen, geschweige ein intelligentes Gefühl.“(An Brandes, vom 8. Januar 1888.)
„Aber es steht wirklich diesen Winter schlimm mit mir, und wenn Du es aus der Nähe sähest, würdest Du mir gewiss einen solchen schmerzlichen Schrei,