3. Das Ende. Schlussbemerkungen.
Dem Freunde Georg!
Nachdem Du mich entdeckt hast, war es kein Kunststück mich zu finden: die Schwierigkeit ist jetzt die, mich zu verlieren.
Der Gekreuzigte.“
Ganz unsinnig sind übrigens die Worte nicht. Sie sollen wohl heissen, dass sich die einmal durch Brandes auf Nietzsche gelenkte Aufmerksamkeit des Publikum nicht wieder von ihm wenden werde. Ziegler meint, der Brief deute vielleicht auf eine„Umkippung Nietzsches in’s Christliche“ hin. Ich glaube das nicht. In Nietzsches Sprache war zuletzt Dionysos das Symbol des aufsteigenden Lebens, der Gekreuzigte das des absteigenden Lebens. Er wollte gern Dionysos sein, sein Krankheit-Gefühl aber sagte ihm, dass er zum absteigenden Leben gehöre, und so unterzeichnet er sich„der Gekreuzigte.“
Auch Herr Professor Overbeck in Basel hatte am 28. December und 31. December undatirte Briefe erhalten,„worauf ich(wie er in einem Briefe schreibt) nur noch am 7. Januar 1889 einen unzweideutig wahnsinnigen, mit Dionysos unterschriebenen Zettel erhielt. Schon die letzten Briefe hatten mich äusserst besorgt gemacht. Doch was hatten schon andere für Besorgnisse erregt! Am 6. Januar war mir schon ein anderer, am 5. von Turin abgegangener Brief vom Adressaten, Herrn Professor Jacob Burckhardt mitgetheilt worden, der schon Alles entschied. Noch am Abend des 7. machte ich mich nach Turin auf, von wo ich mit
