Il. Die Krankheit.
Nietzsche am Morgen des 10. hier wieder eintraf, um ihn. dem Irrenhause zuzuführen.“
Die Sache verlief folgendermaassen: Der tapfere Freund entschloss sich, obwohl er noch nie mit einem Geisteskranken zu thunm gehabt hatte, den kranken Nietzsche aus dem fremden Lande zu holen. Er besprach sich mit Professor Wille und reiste ab. In Turin fand er einen jüdischen Mann, der sich als Irrenpfleger anbot(aber keiner war), und der ihm durch sein Eingreifen das etwas kühne Unternehmen durchführen half. Nietzsche lag im Bette und weigerte sich, aufzustehen. Der jüdische Mann redete ihm vor, es seien grosse Empfänge und Festlichkeiten für ihn bereitet, und Nietzsche stand auf, zog sich an und ging mit zum Bahnhofe. Hier wollte er alle Leute umarmen, aber der Begleiter erklärte, das schicke sich nicht für einen so grossen Herrn: und Nietzsche wurde ruhig. Mit Hilfe gewaltiger Mengen von Schlafmitteln wurde der Kranke während der Reise ruhig erhalten, und glücklich trafen die drei Männer in Basel ein.
In der Baseler Irrenanstalt blieb Nietzsche vom 10. bis zum 17. Januar. Er liess sich beim Eintritte ohne Widerstand auf die Abtheilung führen, bedauerte, dass so schlechtes Wetter sei, und sagte:„ich will euch, ihr guten Leute, morgen das herrlichste Wetter machen.“ Er ass mit grossem Appetit, ging gern in’s Bad und zeigte sich in jeder Beziehung willig. Die Untersuchung ergab, dass die rechte Pupille grösser als die linke war, dass beide Pupillen sehr träge auf
