3. Das Ende. Schlussbemerkungen.
sass er meistens auf einer sonnigen, weinlaubumrankten Veranda in stilles Brüten versunken, mitunter führte er Selbstgespräche, oft über Personen und Verhältnisse von Schulpforta, in wirrem Durcheinander.“ Zuletzt hat Deussen im Jahre 1894 Nietzsche an seinem Geburtstage besucht. Die Mutter führte ihn herein, er reagirte auf Glückwünsche nicht, beachtete nur die Blumen einen Augenblick lang.
Herr Dr. Gutjahr erzählte mir, Nietzsches körperliches Befinden sei in Naumburg recht gut gewesen. Er habe noch immer einen stattlichen Eindruck gemacht, und die Fremden auf der Strasse blickten sich nach ihm um. Geistig sei er freilich immer stumpfer geworden und immer ärmer an sprachlichen Aeusserungen.
Später traten wieder paralytische Anfälle auf, die all
mählich auch die körperliche Beweglichkeit beschränkten und Nietzsche schliesslich an den Sessel fesselten.
Nach dem Tode der Mutter im Jahre 1897 zog die Schwester mit dem Kranken nach Weimar, wo sie ein hoch und frei gelegenes Haus mit schöner Aussicht bewohnten. Frau Dr. Förster sagt, es habe hie und da Zeiten auffälliger Besserung gegeben, aber allemal sei der Besserung wieder ein Schlaganfall gefolgt. Es wird sich wohl um eine gewisse Erregung als Vorläufer des paralytischen Anfalles gehandelt haben. Zuweilen soll der Kranke noch ein paar Worte gesprochen, sich über Musik gefreut haben. Meist sass er still vor sich hinblickend in seinem Stuhle,
Am 25, August 1900 trat der Tod ein. Die Section ist leider nicht gemacht worden.—