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"Menschenrechte für alle" : 50 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte : Begleitheft zur Ausstellung des Menschenrechtszentrums der Universität Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Kunst der Universität Potsdam / unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg Herrn Dr. Manfred Stolpe
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stimmen; die AEMR wurde mit 48 Stimmen angenom­men. In den nachfolgenden Resolutionen der Generalver­sammlung wurde sie mit wechselnden Stimmenmehrhei­ten, einschließlich der sich ursprünglich enthaltenden Staaten, bestätigt.

Der Verlauf der Diskussion ist teilweise aus den Begrün­dungen für das Abstimmungsverhalten ersichtlich. Wäh­rend der Verhandlung bestand ein grundsätzlicher Ost­West-Gegensatz, während die ehemaligen Kolonien noch keine eigene Identität ausgebildet hatten, sondern die westlichen Staaten als Vorbild ansahen. Insgesamt lassen sich in den Verhandlungen verschiedene Staatengruppen identifizieren:

Zunächst die westlichen Industriestaaten und der ein­heitlich ablehnend eingestellte kommunistische Block. Daneben profilierte sich Lateinamerika, das oft über die Ziele des Westen hinaus wollte, während Asien ohne Einfluß blieb. Auch der Islam verhielt sich neutral, äußer­te aber Vorbehalte hinsichtlich Kultur und Tradition im Bereich Familie und Religion.

Die Schwierigkeit bestand darin, daß die Diskussion selbst zum Aspekt des Kalten Krieges instrumentalisiert wurde. Während die USA in den Verhandlungen eine Möglichkeit zur weltweiten Installierung eigener Wert­vorstellungen sahen, waren in den Augen des Ostblocks Menschenrechte ein reines Politikum des Westens, um Einfluß in ihrem Machtbereich zu gewinnen. Die Diskus­sion erstarrte in diesen Grundpositionen zum Graben­krieg.