Agrarverhaͤltniſſe. 25
überwiegend Eigenthum einzelner großen Sutsbefigerfamilien iſt, und die andern Landbewohner nur aus Tagelöhnern und Proletariern beſtehen; wenn das bewegbare Vermögen vornehmlich einzelnen großen Fabrikanten und Rentiers gehört, die übrige Gewerbsbevölkerung aber wiederum Tagelöhner und Proletarier ſind; ſo wird in der Nation weniger conſumirt, alſo auch weniger produzirt werden, als wenn die Nationalproduction durch ſelbſtſtändige und wohlhabende Ruſtikalbeſitzer und Handwerksmeiſter bewerkſtelligt wird. Es liegt hiernach die Umwandlung der Ruſtikal- in Vorwerkswirthſchaften ſo wenig im Intereſſe der Nation, als die der Handwerks⸗ in Fabrikwirthſchaften. Nur dem Auslande gegenüber und Behufs Erlangung einer günſtigen Handelsbilanz würde jene Umwandlung ſich rechtfertigen laſſen, der Vortheil aber nur vorübergehend, und der Geſellſchaftszuſtand um fo zerrütteter ſein, ſobald das Ausland ſich nicht ferner will ausbeuten laſſen.
Dagegen iſt aber auch der Nutzen der großen Landwirthſchaften und Fabriken nicht in Abrede zu ſtellen. Sie ſind gewiſſermaßen die Leiter der kleineren, ſie repräſentiren das Prinzip der Bewegung, des Fortſchreitens und verrichten die ſo unerläßlichen Functionen der Muſterwirthſchaften, wodurch auch die kleinen Productionsanſtalten auf der Höhe der Zeit und der Wiſſenſchaft erhalten werden. Demnach iſt ein angemeſſenes Miſchungsverhältniß von Ruſtikal⸗ und Vorwerks⸗, von Handwerks- und Fabrikwirthſchaft überall den Nationalintereſſen beſonders günſtig. Es wird daſſelbe von ſelbſt ſich darſtellen, wo man die Konkurrenz der ungleichen Kräfte gezügelt, deren Fortbeſtehen neben einander möglich gemacht hat. Bei der innigen Anhänglichkeit des Landmannes an die Scholle, und da es— im Gegenſatze zu den Gewerbserzeugniſſen— der landwirthſchaftlichen Producte gar nicht zu viel geben kann, bedarf es der Konkurrenzzügel für den Landbau gar nicht. Es genügt, daß Zwangsverkäufe, wie ſie aus der Ueberbürdung und aus der Vernachläßigung der Kultur- und Kreditintereſſen