I. Agrarverhältniſſe.
Zu den bedeutungsreichſten und tief eingreifendſten geſchichtlichen Ereigniſſen gehört der Uebergang von den niederen zu den höheren Wirthſchaftsformen; denn ſie bezeichnen zugleich den Uebergang von den niederen zu den höheren Kulturſtadien. Die Geſellſchaftswiſſenſchaft lehrt, daß mit dieſen die Bedürfniſſe ſich mehren, und daß, um die Gütererzeugung entſprechend zu ſteigern, mehrere oder viele Arbeiter zuſammentreten müſſen, um ihre productiven Funktionen gemeinſam zu verrichten. Bei ganz niederer Kultur wird dieſe Vereinigung nur durch unmittelbaren, poſitiven Zwang zu bewerkſtelligen ſein, daher Sklaverei oder Zwangswirthſchaft überall die Anfänge des geſellſchaftlichen Lebens bezeichnen.
Aber dieſe niedere Wirthſchaftsform entſpricht weder in Beziehung auf Gütererzeugung noch in Betreff des Freiheitsbedürfniſſes den Anforderungen der nur einigermaßen vorgeſchrittenen Geſellſchaft, und ſobald es daher der Bildungsſtand der arbeitenden Klaſſen nur irgend geſtattet, wird man ſuchen, den Uebergang zu einer höheren, erfolg: reicheren Wirthſchaftsform ins Werk zu ſetzen. Nun lehrt die Erfahrung, daß die Arbeiter ſich auch freiwillig zur Theilnahme an productiven Unternehmungen bereit finden laſſen, ſobald ihnen ein Antheil am Producte oder auch nur an nutzbarem Material gewährt wird; und ſo bildet ſich der Uebergang zur Tauſch- oder Antheilswirth—