Kreditinſtitute. 43
tiſtren fein. Die Kreditinſtitute würden mittelſt der Amortiſation unausgeſetzt einen Theil ihrer Zettel außer Cours ſetzen, durch Austheilung von Darlehnen eben ſo conſtant neue Zettel in Umlauf bringen, und dieſes unausgeſetzte Einnehmen und Verausgaben repräſentirt gewiſſermaßen das Athemholen, die Lebensthätigkeit des Bankorganismus.
Aber auch die Geſchichte lehrt, daß nach Aufhebung der Zwangs⸗ und Antheilswirthſchaft der höchſte wirthſchaftliche Aufſchwung nur unter Beihülfe von Kreditinſtituten zu erreichen war. Es darf nicht in Abrede geſtellt werden, daß dieſe mächtigen Hebel geſellſchaftlicher Thätigkeit auch häufig gemißbraucht ſind, oder durch falſche Stellung geſchadet haben. Aber welche Kraft in der Welt kann nicht gemißbraucht werden? ſoll man ſie dieſer Möglichkeit wegen unbenutzt laſſen? Wir wollen deshalb hier nicht von den, jeder Staatskontrolle entbehrenden, amerikaniſchen Schwindelinſtituten reden, obwohl dieſe vornehmlich dem Auslande und einzelnen Familien im Inlande geſchadet haben, während der Geſammtaufſchwung nur unter ihrem Beiſtande möglich war. Auch nicht das engliſche Bankweſen wollen wir als Muſter aufſtellen, well daſſelbe durch das Monopol der Staatsbank und durch die zu große Ausdehnung der Geſchäftsbezirke in eine falſche, zu vielen Mißgriffen Anlaß gebende Stellung verſetzt worden war, obwohl es ſich neuerdings durch Einführung der Actienbanken ſehr viel günſtiger geſtaltet hat. Dagegen bietet Schottland uns das Beiſpiel einer höchſt muſterhaften und ſegensreich wirkenden Bankverfaſſung dar. Für dieſelbe ſpricht zunächſt der durch keine Handelskataſtrophen erſchütterte Kredit, den ſie ſich zu allen Zeiten zu bewahren wußten. Im ganzen Lande erfreuen deren Zettel ſich des höchſten Vertrauens; und doch gab es Ende 1837 in dieſem, an Ausdehnung kaum der Provinz Preußen gleich ſtehenden Lande, 25 Haupt⸗ und 247 Zweigbanken; im Ganzen alſo 272 Kreditinſtitute mit einem Kapitale von faſt 45 Millionen Thaler. Heute iſt deren Zahl