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1)„Das wahre Wort iſt gleich als ſolches zu erkennen.“ 2)„Das Stadtgeſpräch dauert anderthalb Tage.“ 3)„Gewöhne dich, ich weiß nicht zu ſagen, ſo brauchſt du nie zu lügen.“ 4)„Bei der Berathung iſt das Alter, im Kriege die Jugend am Platze.“ 5)„Wer das Schickſal drängt, den drängt das Schickſal, wer ſich ihm unterwirft, dem hilft es.“ 6)„Ein roher Menſch kann nicht fromm, ein Unwiſſender nicht gottesfürchtig, ein Jähzorniger nicht Lehrer ſein, und ein Schüchterner wird nichts lernen.“ 7)„Seid vorſichtig im Umgange mit Großen, ſie ziehen euch nur heran, ſo lange ſie euch brauchen und laſſen euch in der Noth im Stiche.“ 8)„Sage nie deinem Nebenmenſchen ſein ganzes, verdientes Lob ins Ge: ſicht, wohl aber Anderen gegenüber, wenn er abweſend iſt.“ 9)„Wo es an Männern fehlt, mußt du als Mann eintreten.“ 10)„Verachte keinen Menſchen und halte Nichts für unmöglich.“ 11)„Der Leiter paßt zur Gemeinde, die Gemeinde zum Leiter.“ Aehnlich:„Schöne Seelen finden ſich.“ 12) Kurz iſt der Tag, die Arbeit viel, der Arbeiter faul, reich das Ziel.“ 13)„Liebe und Haß pflegen das Maß zu überſchreiten“, ſind oft beide blind. 14)„Liebe aus Intereſſe ſchwindet mit dem Intereſſe.“ Ein Kommentar dazu dürfte das Sprüchwort ſein:„Von Freunden in der Noth gehen tauſend auf ein Loth.“ 15)„Lüſternheit, Ehrſucht und Neid find des Menſchen Sterbekleid.“ 16) Ein Rabbi ſagte:„Viel lernte ich von meinen Lehrern, mehr noch von meinen Kollegen, am meiſten aber von meinen Schülern.“ Aehnlich docendo discimus. 17)„Wer iſt weiſe, der lernt von Jedermann, wer ein Held, der ſich bezwingen kann, wer reich, der da zufrieden mit dem, was ihm beſchieden, und wer geehrt, dem Menſchen werth.“ 18)„Zu Allem bietet ſich dir Gelegenheit, ſowohl, wenn du rein bleiben, als wenn du dich beflecken willſt. 19)„In Pa läſting galt es als Zeichen der Abſtammung aus guter Familie, wenn Jemand bei einem Streite zuerſt ſchwieg“ 20)„Man pflegt ſich mehr über den Verluſt des Geldes, als über den Verluſt der Zeit zu kränken.“ 21)„Es iſt noch kein Menſch geſtorben, dem auch nur die Hälfte feiner Wünſche in Erfüllung gegangen wäre.“ 22)„Beſſer der Schweif eines Len'n als des Fuchſes Kopf zu fein.“ 23)„Beſänftige Keinen, der im Zorne ſpricht, meid' ihn zu ſehen, wenn er vor Scham erglüht, und troöſt' ihn in der Stunde nicht, da eben vernichtet ward ihm ein geliebtes Leben.“ 24)„Sieh nicht auf die Geſtalt, ſondern auf den Gehalt.“ 25)„Es iſt thöricht, fein ganzes Vermögen bei Lebzeiten ſchon feinen Kindern zu vertheilen“, ein Grundſatz, den Shakeſpeare mit feinem„König Lear“ ſo ſchlagend illuſtrirt hat. 26)„Spare lieber beim Eſſen und Trinken als