Heft 
(1955) 3
Seite
82
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und so hart, klingen die Worte. Doch sie verstehen sich, die Männer auf der Lokomotive. Wie strahlen ihre Augen im kohlenstaubbedeckten Gesicht, wenn derSchwarze Berg mit seinen Krümmungen in Richtung Rohls- dorfGottschow genommen ist. Der Mann mit der roten Mütze in Perle­berg, der Zugführer mit dem Erkennungsband im Personenzug auf der Ringbahn über KarstadtBerge, der Rangierleiter mit dem roten Mützen­band in Pritzwalk sie alle sehen so streng dienstlich aus. Hast Du einen Wunsch, kommst Du mit einer Frage, höre nur, sieh nur, es antwortet Dir ein Mensch, höflich, freundlich. Das ist nicht überall und nicht immer so, meinst Du? Ja, das hängt natürlich auch von Dir ab, lieber Reisender. Denke einmal darüber nach! Eins noch: vergiß nie die Kollegen, die Strecke und Sicherungsanlagen in Ordnung halten und die in den Werkstätten Wagen undPferde der Eisenbahn ausbessern und pflegen.

Auf allen Dienstposten begegnest Du heute der Eisenbahnerin. Sie steht ihren Mann wie der Jungeisenbahner. Auf den Straßen in der Nähe des Eisenbahngeländes triffst Du den Eisenbahnrentner. Gern spricht er mit Dir. Er denkt:Nur einmal noch . . und freut sich, am Ehrentag der Eisenbahner unter den alten und jungen Kollegen weilen zu können. Er wartet jede Woche wieder auf dieFahrt frei, seine Wochenzeitung, und erzählt gern in gemütlicher Runde von vergangenen harten und freudigen Stunden. Er hört noch viel lieber vom Neuen, das sich Bahn bricht bei der Bahn auch im Prignitzland. All den Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Reichsbahn, die mit rollenden Rädern uns dem neuen und schöneren Leben entgegenbringen, gilt heute unser Dank. Eisenbahner der Prignitz, wir rufen Euch an Eurem Ehrentage zu:

Fahrt frei für die Übererfüllung unseres Fünfjahrplanes!

Fahrt frei für das zweite Planjahrfünft!.

Bis hierher haben wir vom Eisenbahner der Gegenwart und von seiner Eisenbahn gesprochen. In diesem Jahre aber können unsere Eisenbahner und wir mit ihnen Rüdeschau halten auf siebzig Jahre Eisenbahn­verkehr quer durch unsere engere Heimat. Zu einer solchen Wanderung in die Vergangenheit laden 'wir Sie jetzt ein. Bitte blättern Sie um!

GÜNTER JAAP