Heft 
(1955) 3
Seite
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Das Dienstgewicht der anfäglich vorhandenen drei Lokomotiven betrug 29,2 Tonnen. Acht Personenwagen 2. und 3. Wagenklasse, zwei Post- und Gepäckwagen und 20 Güterwagen verschiedener Gattungen waren vor­handen. 7,5 m lange Schienen mit einem Gewicht von 23,8 kg je Meter lagen auf Holzschwellen in Kiesbettung. Die Bahnhöfe und Haltestellen wurden auf einfache Art und Weise eingerichtet. Im Bahnhof Perleberg wurden die Gleise nur soweit erweitert, wie für die Ausfahrt der Züge nach Wittstock notwendig war. Außer den Bahnhöfen Pritzwalk und Witt­stock erhielten die Bahnhöfe Groß-Pankow und Heiligengrabe und später auch Dranse neben den Hauptgleisen und einem Ladegleis Kreuzungsgleise von 250 Meter Länge. Güterschuppen erhielten nur die Bahnhöfe, während für die kleineren Haltestellen diese nicht für notwendig erachtet wurden. Auf Bahnhof Wittstock wurde ein Lokomotivschuppen für drei Lokomotiven und anschließend eine kleine Werkstatt erbaut. Wasserstationen erhielten die Bahnhöfe Wittstock und Pritzwalk.

Wir haben die Vorgeschichte der Eisenbahn unserer Heimat nacherzählt und von der Eröffnung dieses Verkehrsunternehmens geplaudert. Die Prignitz war nun an das große Eisenbahnnetz angeschlossen. Das Rad der Geschichte aber rollte weiter. Welchen Weg unsere Bahn hierbei nahm, wie es zum Durchgangsverkehr nach Neustrelitz kam, welche Schwierigkeiten die lokale Verwaltung der einzelnen Bahnen machte, wie es zur heutigen Ausrüstung, zu modernen Betriebsmitteln und zur Betriebsführung durch die Deutsche Reichsbahn kam, davon laßt uns ein andermal berichten.

OTTO BLEICK, GÜNTER JAAP

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in der Umgebung Karstädts

Das schönste Fleckchen Erde hier ist aber entschieden das etwa drei Kilo­meter östlich von Karstädt gelegene Gehölz, ein mehrere Hektar großer Mischwald mit anschließender Wiese, durch einen stets wasserführenden, breiteren Graben mit Erlenbestand begrenzt; Privatbesitz eines mir be­freundeten Landwirts, welcher mir in freundlichster Weise seit langer Zeit gestattete, dort zu allen Tageszeiten meinen ornithologischen Beobach­tungen nachzugehen. Dieses aus Birken, Erlen, Eichen und einigen Koni-

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