ferenarten bestehende Wäldchen, teilweise mit dichteren Unterholzbeständen und an einigen Stellen in der wärmeren Jahreszeit dicht mit Rankgewächsen, wie Hopfen und Jelängerjelieber, verwachsen, ist ein wahres Vogelparadies.
Bereits auf dem von der Chaussee abzweigenden Wege dorthin trifft man Ende April alle drei, teilweise hier sehr häufig vorkommende Ammerarten, wie Gold-, Grau- und Ortholanammer, als Brutvögel an. Während unsere vierte Ammerart, die Rohrammer, in dieser Gegend zu den Seltenheiten gehört, da es hier in der näheren Umgebung an größeren Schilfbeständen mangelt, die nun einmal zu ihrem Lebensraum gehören. Scheu, mit hoher Fluchtdistanz strebt ein Kirschkernbeißer den weiter entfernten Spitzen höherer Eichen zu. Im Winter läßt auch seine Scheuheit nach, da er dann in Nähe der Orte gelegene Sauerkirschbestände aufsucht, um an den am Boden liegenden Kirschsteinen sein Dasein zu fristen.
Weiter ist der rotrückige Würger ein sehr empfindlicher Zugvogel, welcher uns meist Ende August wieder verläßt, um in Zentralafrika, zum größten Teile aber im südlichen Arabien zu überwintern, um hier in mehreren Paaren, oft dicht nebeneinander zu brüten. In Südarabien ist er übrigens der am häufigsten überwinternde Zugvogel; trifft dort meist Anfang Oktober familienweise ein und führt das ganze Winterhalbjahr über ein beschauliches aber schweigendes Dasein. Am Rande des Gehölzes hat der bedeutend größere Raubwürger, auf Plattdeutsch in manchen Gegenden Dornhäster genannt, das ganze Jahr über seinen Standort.
In der Nähe dieses immerhin noch kleinen Räubers hat der lebhafte Gartenrotschwanz sein verhältnismäßig weites Brutgebiet, wo kein zweites Paar seinesgleichen von ihm geduldet wird. Durch sein ängstliches wüt, wüt, teck, teck, teck verrät er sich bei annähernder Gefahr schon von weitem. Nebenan haben ein Paar Rothänflinge von ihrem Niederlassungsrecht Gebrauch gemacht. Fröhlich erschallt des Männchens, besonders zur Paarungszeit, feuriger Gesang in frühen, frischen Morgenstunden. Ein einzelner Girlitz lockt, ein naher Artverwandter unseres domestizierten Kanarienvogels, womit er sich ohne Umstände paart und stets fruchtbare Nachkommen zeugt. Ursprünglich ein Finkenvogel Südeuropas, breitet er sich Jahr für Jahr weiter nach Nordosten aus. Bastarde kommen auch in der freien Natur vor, z. B. zwischen Stieglitz und Grünfink und ungleich häufiger zwischen Bergfink und Buchfink; letztere Mischlingsart traf ich hier vor mehreren Jahren während einer Radtour auf freier Landstraße an. Solche Bastarde sind aber Intersexe, also nicht weiter fortpflanzungsfähig.
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