Heft 
(1955) 3
Seite
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material und Lieder mit dem Leben der Menschen, besonders der Kinder, in anderen Ländern und Erdteilen bekanntgemacht.

Auf diese Weise ist in den Kindern des Städtischen Kindergartens Perleberg der Wunsch entstanden, mit einem Kindergarten in China in Verbindung zu treten. Da die erste Nachricht, die von hier abgesandt wurde, in einem Pekinger Kindergarten lebhaften Widerhall fand, hat sich hieraus ein reger Postwechsel entwickelt.

Jedes Jahr am 1. Juni, dem Internationalen Kindertag, wird der Gedanke der Freundschaft besonders lebendig.

Schon Wochen vorher wird mit den Vorbereitungen begonnen. Es werden Fähnchen und Tischschmuck gebastelt und Wandzeitungen hergestellt. Der Internationale Kindertag selbst wird in allen Städten und Gemeinden festlich begangen. Die Kinder erscheinen in den Kindergärten mit Kränzen, Sommerstecken und z. T. mit bunten Trachten, durch die sie sich gegen­seitig daran erinnern, daß auch in vielen anderen Ländern die Kinder diesen Tag festlich begehen. Freundschaftstreffen zwischen einzelnen Kindergärten festigen die Verbindung von Dorf zu Dorf und von Stadt und Land und erweitern den Gesichtskreis der Kinder. Mit fröhlichen Liedern, Tänzen und Wettspielen verbringen die Kinder schöne Stunden. Erscheint dann zur Feier des Tages noch der Kasper, um seine Zuhörer eine inter­essante und abenteuerliche Weltreise miterleben zu lassen, dann wird dieser Tag zu einem Erlebnis, von dem die Kinder noch lange Zeit zehren. Für uns Erwachsene ist der Internationale Kindertag eine Gelegenheit, uns Rechenschaft über das abzulegen, was bisher für die Kinder getan wurde. Jedes Jahr können wir feststellen, daß sich die Zahl der Kindergärten und Erntekindergärten in unserem Kreis vergrößert hat und daß die bestehen­den Einrichtungen in Stadt, Land und Betrieb verbessert wurden. Im ver­gangenen Jahr richtete das Nähmaschinenwerk Wittenberge einen der schönsten Kindergärten unseres Kreises ein. Helle, sonnige Räume und vorbildliches Spiel- und Beschäftigungsmaterial stehen hier den Kindern zur Verfügung. Die Mütter können beruhigt ihrer Arbeit nachgehen, weil sie wissen, daß ihre Kinder hier nicht nur gut aufgehoben sind, sondern von erfahrenen Erzieherinnen gefördert und erzogen werden.

Solche Erfolge fallen uns selbstverständlich nicht in den Schoß, sie sind das Ergebnis langer, mühevoller Arbeit.

Wir wollen auch hierbei nicht stehenbleiben, sondern alle Eltern, Lehrer und Erzieher in Verbindung mit der demokratischen Öffentlichkeit Weiterarbeiten mit dem Ziel, allen uns anvertrauten Kindern eine frohe Kindheit zu sichern. i. b.