Der Lindenschwärmer (Dilina tiliae), der als Cumlosener Bewohner meinen Kasten ziert und in nächster Zeit seinen Einzug in unsere Heimatstube halten wird, gehört zu den zierlichsten seiner Sippe. Die Färbung des Falters ist sehr veränderlich. Die Flügel haben gebuchtete Ränder, und ihre Grundfarbe wechselt von grünlich grau oder gelbbraun bis dunkelbraun. Immer sind die Schulterdecken dunkler als die weichhaarige Brust, und über die Vorderflügel zieht eine olivgrüne bis dunkelbraune Binde. Er ist einer unserer schönsten Schwärmer. Dieser wundervolle Farbenschmelz, bestehend aus kleinsten Duftschuppen, hat für diesen Schwärmer eine besondere Aufgabe, denn er ermöglicht, daß die Artgenossen in der Dämmerung einander erkennen.
Die Leistungen unserer größten Schwärmer ist erstaunlich. Die Schwärmer, wie Totenkopf, Winden- und Oleanderschwärmer, wandern in warmen Sommertagen von Afrika bis zur Ostsee.
All’ diese prächtigen Falter,- die wir auch mit Sphingiden bezeichnen, finden wir in absehbarer Zeit in unserer Heimatstube, sie sollen mit den Naturdokumenten aus der Cumlosener Dorfgemarkung lebendiges Interesse für Naturbeobachtungen im heimatlichen Gebiet wecken und fördern.
HANS KOCH
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Ja, also angefangen hatte es im Staff. Das war so. Am Sonntagabend trafen sich im Winter die jungen Mädchen des Dorfes in einem Bauernhause mit ihren Handarbeiten. Die Eltern der Gastgeberin hatten natürlich das Feld geräumt, denn das junge Volk wollte doch alleine sein. So gegen 22 Uhr stellten sich dann auch die Jungbauern ein. Sie hatten im Dorfkrug gekegelt oder Karten gespielt und kamen nun als ungeladene, aber erwartete und gerngesehene Gäste. Nun war es aus mit den Handarbeiten. Pfänderspiele und andere Kurzweil ließen den Rest des Abends schnell vergehen. Und wenn gegen 23 Uhr „de Ollen“ nach Hause kamen, hatte jedes Mädel seinen Nachhausebringer. Im Sommer bei schönem Wetter zogen die Mädchen untergehakt über die Dorfstraße und sangen die alten Volkslieder. Die
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