Heft 
(1955) 4
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AUS DER ARBEIT DES KULTURBUNDES

Die Arbeit der Ortsgruppe Perleberg im ersten Halbjahr 1955

Ich lüge bewußt, wenn ich diesem Abriß die Überschrift voranstelleArbeit im ersten Halbjahr 1955, denn da ich diese Zeilen schreibe, ist der Juni gerade zögernd aufgestiegen, und das vorgesehene Arbeitsprogramm ist noch nicht erfüllt, aber das, was noch folgen wird, kann das bisherige Ergebnis höchstens quantitativ, kaum aber mehr qualitativ wesentlich beeinflussen. Aber die Redaktion drängt, der Artikel soll vorliegen, und ich werde auch darin meine Pflicht erfüllen, obwohl ihn abzufassen diesmal nicht ganz einfach sein wird, und der unbefangene Leser wird so etwas wie Eigenlob vermerken, da ich leider auch einiges über mich selbst zu schreiben habe. Immerhin, ich werde midi/bemühen, behutsam zu Werke zu gehen, so daß es niemanden weh tun wird, und das Eigene bescheiden genug bleibt.

Und ich muß dieses Eigene sogar vorausschicken, denn mit ihm begann das Jahr, nein, nicht das Jahr, sondern die Reihe der größeren Veranstal­tungen, die in diesem Halbjahr ein recht eigenes Gepräge hatten.

Im März, noch schneite es, fand ein AbendDichtung und Musik statt, den ich im Rahn\en der Gesamtdeutschen Arbeit gemeinsam mit Frau Gerda Bodenstein - Köln, gestaltete. In der Umrahmung von Klavierwelken Schumanns, Schuberts und Chopins las ich eigene Lyrik und Prosa. Wenn ich den Äußerungen der 117 Zuhörer und den Pressenotizen Glauben schenken darf, so war dies ein Abend voll schönen Erlebens und einer guten Leistung.

Ende März zeigten die Brüder Fraedrich an zwei aufeinander folgenden Abenden ihre neue LichtbildreiheKamerajagd in Busch und Tann, die nicht den erwarteten Zuschauerkreis fand, die aber leistungsmäßig sehr gut gestaltet war. Ende April gab es dann ein restlos ausverkauftes Haus, als unser Bundesfreund Albert Hoppe eine LichtbildreiheDie Prignitz und ihre alte Hauptstadt Perleberg zwei Abendstunden füllen ließ.

Die populärwissenschaftlichen VorträgeDürer am 20. Mai undAlle Menschen werden Brüder am 27. Mai fanden vor einem interessierten Zuhörerkreis statt, so daß auch hier positive Ergebnisse gezeitigt wurden. Im Rahmen der Gesamtdeutschen Arbeit wurde am 12. 4. eine Museums­führung mit westdeutschen Besuchern durchgeführt.

Das Schillerkomitee, unter maßgeblicher Beteiligung unserer Organisation, führte eine gelungene Feierstunde zum Gedenken Friedrich Schillers durch. Ein Vortrag des Dramaturgen vom Staatstheater Schwerin, Dipl. phil. Gerd Richter, über Leben und Werk des Dichters wurde durch Rezitationen aus Werken Schillers, dargeboten durch Schauspieler August Hütten, zum Mittelpunkt der Gedenkstunde. Der Perleberger Frauenchor hatte sich bei

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