Heft 
(1955) 4
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Altes Sieehenheim in der Uferstraße

Wer als Kranker oder Besucher Gelegenheit hat, den kleinen Garten hinter dem Haus und auf dem Wirtschaftshof zu betreten, wird an den vielen beschaulichen Plätzen seine Freude haben. Und er wird zum Verweilen veranlaßt, mag auch unsere Kleinbahn mit überheblichem Pfeifen und Läuten zuweilen die Ruhe stören. Der Prignitzer weiß um die Nähe der Eisenbahngeleise und trägt dieses Kuriosum mit Gleichmut. Er genießt den schönen Frühlings- oder Sommerabend, den der Garten ihm schenkt, und dieser oder jener alte Perleberger kann uns von der Vergangenheit des Krankenhauses berichten. Verweilen wir also in seiner Gesellschaft und hören ihm zu, während die Vögel das Abendlied singen und mit weichem Flügelschlag die Fledermäuse um uns ihren Reigen tanzen. Später wollen wir noch vergilbte Aktenbündel zur Hand nehmen und Rückschau in die alte Zeit halten, die wirklich nicht immer diegute war.

Und wir hören und lesen: Als 1850 Militär nach Perleberg verlegt wurde, hatte die Stadt ein Lazarett für 25 bis 30 Kranke einzurichten, das dann auch im Hause Wilsnacker Straße 111 untergebracht wurde. Dieses Ge­bäude mußte bis 1905 als Krankenhaus den Ansprüchen der Kreisstadt ge-

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