Heft 
(1956) 10
Seite
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gebäude mit Eichengebälk und Rohrdach erstand und fügte sich harmonisch in die reizvolle Landschaft am Wasser und am Fuß der Berge ein doch der Krieg verhinderte die Inbetriebnahme, und nach dem Kriege zer­störte auch ein neuer Brand das breite schirmende Rohrdach wieder. Der Aufbauwille unserer Tage jedoch legte dann endgültig und energisch Hand an. Aus freiwilligem Einsatz und aus städtischen Mitteln erstand die Neue Mühle in ihrer heutigen Gestalt und mit ihren Anlagen rings herum. Die Freunde der Heimat und der Natur und die Liebhaber des Wasser­sports linden hier nun gleicherweise eine einladende Stätte. Doch auch der Mensch, der gern in die Geschichte zurückhorcht, wird auf seine Rechnung kommen. Auf der alten Brücke stehen wir oder auf der hohen Betonwand des neuerrichteten Wehrs. Das Wasser rauscht und raunt unter uns, erzählt vom alten Geschehen, vom Werkfleiß und Unternehmungsgeist der Väter, und es strömt und eilt gleichzeitig unablässig dahin, uns lehrend und mahnend, daß alles gleitet und vorüberrinnt. Frohes Lachen aber und gar heitere Musik werden uns wieder hineinführen in das pulsierende Leben und in die Gegenwart, und das schmucke Gebäude der Neuen Mühle wird künden vom ewigen, auch für uns Menschen verbindlichen Gesetz der Natur, daß aus dem Alten immer wieder Neues werden muß.

ERNST STADTKUS, KYRITZ

Ferien ann Unnersee

Grön de Böm un grön daet Woter, un de Saegeln blankem witt.

Hei! rop ik den ollen Bootsmann,kumm mol ran un nem mi mit.

He dreht bi un seggt:Stieg rinner. Wind un Weder de sin goot, Öwern See un Um de Insel saegeln wi mit unser Boot.

Wo daet Schilf daet Vf er freigiwt, trecken wi den Kohn an Lann.

Wulln en Stück tosammen lopen dörch de schönen ollen Dann.

Leggn wi lang uns denn en baeten, horken wat de Vögel singn.

In de Dann un in de Eikböm up un dal Katekers springn.

Wie daet platscht un klopt un gluckert, wenn de Welln ant Vf er schlohn. Hoch int Luft twee Odlers kreisen. Angler sitt in sienen Kohn.

Vn he denkt: Wat sali ick wannern, wenn ick mi mol uträuhn will,

Lot man loopen all de annern Prignitzland is schön un still.

Anmerkung der Schriftleitung:

Der Untersee bei Kyritz - mit seinem sauberen, einladenden Inselrestaurant, mit dem großen Strandbad und mit den schönen Wasserfahrten nach Wusterhausen und nach Bork ist eine der reizvollsten Ausflugsstätten unserer Prignltzer Heimat.

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