Heft 
(1956) 10
Seite
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In unserer Republik wurden diese Imperialisten enteignet. Entsprechend den Beschlüssen des Potsdamer Abkommens wurde die Firma Quandt wegen ihrer Beteiligung an imperialistischen Unternehmen, besonders aber wegen ihrer Verflechtung mit der Rüstungsindustrie, demontiert. Heute arbeiten in der Stadt Pritzwalk ebenso wie in der gesamten Deut­schen Demokratischen Republik die Werktätigen in den volkseigenen Be­trieben, vollbringen dort Heldentaten der Arbeit und des sozialistischen Aufbaus und treten den Beweis an, daß es sich ohne Imperialisten besser und sorgenfreier leben läßt.

Die Ergebnisse der Produktion kommen nicht mehr Einzelnen, sondern der gesamten Gesellschaft zugute.

WILLY GADKE, PERLEBERG

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Jeden Mittwoch Tanz, so kann man auf den für dieNeue Mühle werbenden Plakaten in den Schaufenstern lesen. Jeden Tag der Woche aber kann man heute seinen Kaffee dort trinken und seinen Kuchen essen im schöngelegenen Ausflugslokal, dem einzigen, das Perleberg heute noch hat. Schöne Wege, z. T. auf hohem Ufer, führen auf beiden Seiten der Stepenitz dorthin; auch in Paddelbooten kann man dahin gelangen. Geruh­sam sitzt es sich am rauschenden Wasser im Anblick der Weinberge (siehe unser Titelbild). DochO alte Mühlenherrlichkeit, wohin bist du ent­schwunden? Nur die alten Perleberger haben noch die Zeiten erlebt, wo die munteren Räder der Mühle sich im kühlen Grunde drehten. Halten wir einmal Rüdeschau! Welche Vergangenheit hat die Neue Mühle?

Wer heute dort Entspannung sucht vor den Toren Perlebergs, der wird kaum noch klug aus der ganzen Anlage und der näheren Umgebung dieses lauschigen Plätzchens. Diese ehemalige Wassermühle ist so alt wie die Stadt selbst, ja, vielleicht noch älter als diese. 1303 wird sie bereits in alten Chroniken erwähnt. Markgraf Hermann verkaufte die Mühle mit den Dörfern Buchholz und Spiegelhagen an einen Herrn von Kröcher. 1325 schenkte dieser dann die Mühle dem im Jahre 1299 in Perleberg errichteten Hospital zum heiligen Geist. (Am Hohen Ende gelegen, heute Feierabend­heimClara Zetkin). 1354 übereignete die Stadt einige Mühlenanteile der Oberpfarre. Vor 150 Jahren gab es in Perleberg noch fünf Wassermühlen, darunter eine Walkmühle und eine Lohmühle. Zur Zeit der Erwerbung der Stadtrechte durch Perleberg hatten dieGänse zu Putlitz eine fast landesherrliche Stellung. Daher ist anzunehmen, daß diese damals auch

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