Heft 
(1956) 10
Seite
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K.ANDREE, FRETZDORF

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Fortsetzung

b) Geologischer Aufbau

Nachdem somit die Oberflächenformen beschrieben worden sind, soll nun­mehr auf ihren geologischen Aufbau eingegangen werden. Im ganzen Ar- beitsgbiet finden wir nur jungdiluviale und alluviale Schichten.

Von den jungdiluvialen Schichten tritt zunächst die Prignitz-Ruppiner Böschung hervor. Sie kennzeichnet in ihrem girlandenförmigen Grundriß in unserem Gebiet die letzte Hauptstillstandslinie des Inlandeises und besteht in ihrem Aufbau im wesentlichen aus den Ablagerungen der Trümmer und Verwitterungsprodukte der verschiedenen nordischen Ge­steine, vermischt mit den von dem Gletschereis aufgewühlten Bodenarten, die ehemals die Oberfläche Südschwedens, das heutige Gebiet der Ostsee und Norddeutschlands bedeckten. Teilweise wurden diese mitgeführten Ge­steinsmassen durch den ungeheuren Druck der gewaltigen Eismassen zer­quetscht und zermalmt und zu einer einheitlichen Masse von großen und kleinen Steinen, von Ton, Sand und Kies zu dem sogenannten Geschiebe­mergel zusammengeknetet. Er ist von der schlämmenden Tätigkeit des Schmelzwassers noch unberührt und hat sich in der Endmoräne daher nur in wenigen Senken und Mulden erhalten. Aus den höheren Teilen wurden die feineren Bestandteile, wie Ton, Lehm und Kalk, ausgewaschen und zum Dossetal fortgeschwemmt, und nur die gröberen Bestandteile neben anderen Mineralien, in der Hauptsache die Bestandteile des zerriebenen Granits: Quarz, Feldspat und Glimmer, blieben in mehr oder weniger feiner Körnung als Grand, Kies und Sand zurück. Diese Sande bedecken heute das ganze alsSander bezeichnete Gebiet zwischen der Prignitz- Ruppiner Böschung und dem Dossetal, und zwar durchweg in einer Mäch­tigkeit von 4 bis 6 m. Bei einer Brunnenbohrung in den Wolfsbergen ist sogar eine Stärke von 28 m festgestellt worden. Die sich aus diesem Ge­biet erhebenden Höhen Heideberg, Zootzen, Rockstädter Berg bilden Kuppen einer älteren diluvialen Platte, die von diesem Sander gleichsam umflossen sind, in ihrem Aufbau jedoch ebenfalls aus diluvialen Sanden bestehen.

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