hemmen, un de, wenn se ok in een plattdütsch Land up de Welt körnen uri da upwussen sünd, sich schämen, plattdütsch to reden, un sich lewer dörch ehr hochdütsch Quasseleien lächerlich moken, as to reden, so as de Schno- bel wussen is . . . Liggt doch ok in dis lew Sprok sovöl Sang un Klang un sovöl Kraft un Saft, as in keen änner! Ik hew mi Möh gewen, de Schriew- wies de Utsprok antopassen. Dat is öwerst nich so licht, denn de Utsprok is sehr verschieden. In Pritzwalk reden’s änners as in Perlberg, un in Wittenberg werrer änners as in Lenzen un in Seedörp un Eldenborg. In een Stadt seggen’s: ,ik säd‘, in’n änner: ,1k sär‘ orer ,ik sä‘; in een Dörp het dat .Vadder', in een änner ,Vorer‘; up een Stell hört man ,de Er“ un up een änner ,de Erd“ un mol het dat ,immer“, mol ,ümmer‘. Dato kümmt, dat sich so männig Lud dörch Bookstoben nich werrergewen let. lk mein öwerst, dat een Prignitzer gliek den richtig’n Ton flnd’n un dat o in ,hoch‘ ganz änners utspreken werd as dat o in ,Korl‘.“
Hermann Graebkes besonderes Verdienst besteht aber noch darin, daß er diese Heimatsprache durch seine Dichtung nicht nur förderte, sondern auch in der Großstadt Berlin einen Verein gründete, der sich die Aufgabe stellte, diese Muttersprache weiter zu pflegen und zu erhalten. Aus dem Verein „Frohsinn“ wurde später der „Prignitzer plattdeutsche Verein“, daraus wiederum der „Prignitzer Heimatbund“, der noch bis zum letzten Kriegsjahr 1944 bestand. Seine Schriften gingen auch nach Übersee und wurden in Dörfern und Siedlungen Amerikas und Afrikas, in denen sich viele Auswanderer aus Lenzen, Mödlich, der Wische und andern Prignitzer Dörfern und Städten befanden, gelesen. Auch dort schloß man sich zu Heimatvereinen zusammen. Wie wäre es sonst möglich, daß einem Prignitzer bei einem Besuch in Amerika sogar ein Neger in der Chicagoer Straßenbahn plattdeutsch antwortete und auf die Frage, woher er es verstünde, erwiderte: „Da is mien Müder an schuld.“ Graebke schreibt im ersten Band seiner plattdeutschen Gedichte: „In Berlin is en Verein, de nennt sich .Frohsinn 1 . Do den’n gehörn luter Adele Minschen, Mannslüd un Fruens- volk. De meisten sind Prignitzer. Ick bün ok Mitglied von’n .Frohsinn“ un bün ok en Prignitzer Kind. — Wenn wi Sönnobends Obend tosamm’n kom’n, denn vertäfln wi uns gewöhnlich wat von de Heimot, un denn immer sowat, wobi det Hert warm werd un de Gesellschaft in heiter Stimmung kümmt. Worüm ok nich! Traurig’s giwwt so wie so to hörn, mehr as to väl. Ick heww mi poor mol dabi mokt un en Geschieht, de ick sülwst erlewt heww, orer de ick mi heww vertäfln orer vörlegen loten, in Reim bröcht un in’n .Frohsinn“ ton Besten geben.“
In seinem vorletzten Buch, „Prignitzer Kamellen und Hunnenblömer“, sagt er noch: „Eigentlich wärn de meisten bestimmt för den .Prignitzer platt-