Maß, welcher von 1567 bis 1604 gelebt hat und wohl ein Nachkomme jenes Stifters gewesen ist. Die Toten dieser Familie wurden nach dem Totenbuch der Kirche in der Kirche selbst beigesetzt. Die beiden anderen chronistischen Aufzeichnungen stehen, geschrieben in der Humanistenhandschrift des 16. Jahrhunderts, unter der ersten, sie lauten auf Deutsch:
Im Jahre 1381 am Montag nach Invokavit hatten Feinde und Straßenräuber bereits die Mauer der Stadt Kyritz besetzt, sie wurden aber mit göttlicher Hilfe von den tapfer kämpfenden Bürgern zurückgeschlagen.
Im Jahre 14 .. am Tag des Heiligen Kilian (8. Juli) wurde dieselbe Stadt, Kyritz genannt, von Feinden eng eingeschlossen bis auf Sankt Margaretens Tag (13. Juli), aber sie wurde wiederum glorreich von Gott gerettet, welchem sei Lob, Ehre und Ruhm in allen Zeiten. Amen.
Leider ist gerade bei der Jahreszahl die Zahl des Zehners und Einers beschädigt, irgendjemand hat mit Bleistift die Zahl 11 daneben geschrieben, ein anderer die Zahl 1481. Die Zeit 1411 paßt gut zu den Zuständen, die kurz vor dem Eintreffen der Hohenzollern in der Mark herrschten. Mit keinem Wort ist der Raubritter Bassewitz, geschweige die Sage von dem unterirdischen Gang erwähnt. Da aber jahrhunderte lang auf Grund mündlicher Überlieferung der Montag nach Invokavit als Bassewitztag durch eine Predigt und die Verteilung von Rundstücken gefeiert worden ist, darf man glauben, daß es 1381 ein Bassewitz war, der Kyritz zu stürmen versuchte. Hat doch im Jahre 1383 ein anderer mecklenburgischer Raubritter Wilsnack niedergebrannt.
Woher hatte aber der Schreiber dieser zweiten und dritten Notiz seine Nachrichten, die, als er sie in die Bibel eintrug, mindestens 100 Jahre zurücklagen? Wir wissen es nicht, sind auf reine Vermutungen angewiesen. War der Pfarrer im Besitz einer Stadtchronik? Warum schrieb er aus dieser gerade diese beiden Sätze in die Bibel? War die Kircnenchronik etwa durch den Brand von 1562 vernichtet worden? Hat der Pfarrer, der alljährlich die Bassewitzpredigt zu halten hatte, wofür er später jedesmal einen Taler bekam, die Erinnerung gerade an diese Kämpfe der Stadt festhalten wollen?
Zusamenfassend kann gesagt werden: In einer Stadt unserer Prignitz befindet sich ein Schatz, der einen hohen kulturellen und auch materiellen Wert besitzt, ein Schatz, der in den mancherlei Zeiten der Vernichtung, der Kriege, der Feuersbrünste, der Bombennächte von einem gütigen Stern beschirmt war und der sich als kostbarer Zeuge mittelalterlicher Kultur bis in unsere Zeit gerettet hat.