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Bereits im Jahre 1919 wurde der Arbeitergesangverein „Arion“ gegründet. Er bestand unter der Leitung des Genossen Bartels bis zum Jahre 1928. Später wurde durch die Zimmerleute, denen es nicht paßte, mit einfachen Arbeitern in einem Verein zu arbeiten, der 2. Arbeitergesangverein „Eintracht“ gegründet. Der Leiter dieses Vereins war ein gewisser Hermann, als Dirigent fungierte ein Herr Halliger aus Wittenberge.
Dieser Gesangverein zählte etwa 50 Mitglieder und bestand ebenfalls bis zum Jahre 1933.
Der Arbeitersamariterbund, der im Jahre 1926 ins Leben gerufen wurde, bestand aus 23 aktiven und 12 passiven Mitgliedern, die unter der Leitung des Genossen Herms und des Genossen Wilhelm Struck arbeiteten, der ebenfalls zu den Parteiveteranen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands gehört.
Diese Organisation leistete bei Demonstrationen und Versammlungen erste Hilfe und schaltete sich auch bei der Durchführung von Wahlen aktiv ein. Uber die Organisation der Roten Hilfe, die von der KPD in Pritzwalk ebenfalls gegründet wurde, sind keine genauen Angaben vorhanden. Es wurde festgestellt, daß in dieser Organisation etwa 120 Mitglieder im Stadtgebiet Pritzwalk arbeiteten.
1930 wurde durch die aktive Arbeit des Genossen Pluto in Sadenbeck eine Ortsgruppe der KPD gegründet, die bei den Wahlen bis zum Jahre 1933 regelmäßig 44 bis 46 Stimmen auf sich vereinigen konnte. Diese Ortsgruppe, die sich eine eigene Blaskapelle aufbaute, war wesentlich an der Gründung der KPD-Ortsgruppe in Meyenburg beteiligt.
Der Genosse Struck und der Genosse Pluto, die sich als aktive Arbeiterführer im Kreisgebiet betätigt hatten, wurden 1933 durch die Gestapo verhaftet und in die Konzentrationslager gebracht. Genosse Pluto wurde nach etwa einem Jahre aus der Haft entlassen, während Genosse Struck 34 Monate in den faschistischen KZ zubringen mußte.
In der Zeit des Faschismus wurde im Kreise Pritzwalk keine illegale Arbeit vonseiten der SPD oder der KPD geleistet, da die führenden Genossen sofort verhaftet und bestehende Gruppen durch die Gestapo zerschlagen wurden.
Nach der Befreiung vom Joch des Faschismus durch die siegreichen Armeen der Sowjetunion wurde der Arbeiterklasse erneut die Möglichkeit gegeben, Ihre Organisationen wieder ins Leben zu rufen.
So wurde am 8. August 1945 die Gewerkschaft durch den Genossen Struck neu organisiert. Am 1. Oktober 1945 folgte die SPD.
Schon am 11. Juni 1945 wurde die KPD neu gegründet und nahm ihre Arbeit auf. Nach der Durchführung des Vereinigungsparteitages am 23. und 24. April 1948 wurde auch im Kreise Pritzwalk durch den Zusammenschluß der KPD und SPD die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands gegrün-
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