stellten gelernte Weinmeister an, um den Weinbau erfolgreich zu betreiben. Diese hatten den Anbau, die Ernte und die Verarbeitung des Weines zu beaufsichtigen. Auch vom Rat der Stadt Perleberg hört man vom Jahre 1553 ab wiederholt, daß er städtische Weinmeister angestellt habe. Das ist ein Beweis dafür, daß nach Abschluß der ersten zehn Pachtjahre, 1551, sich der Weinbau als lohnend herausgestellt hatte und die Stadt nun auch selbst Rebengelände bewirtschaftete. Diese Rats-Weinmeister werden sicher auch den kleineren Besitzern, die sich keinen eigenen Weinmeister leisten konnten, mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. In diesen Jahren hat Perleberg sogar Wein ausgeführt; so erhielt zum Beispiel Lübeck ein Viertel Wein. Doch sagt man, daß ein ganzer Kerl und ein guter Magen vonnöten gewesen seien, um den Perleberger Wein vertragen zu können. Das galt selbst von den 'besten Sorten wie „Perleberger Auslese“, „Golmer Berg“ und „Ehrbare Ratstropfen“. Um den Wein mundgerechter zu machen, mischte man ihn mit Honig und Gewürz.
Für die Märker war der Weinbau stets nur ein Nebenerwerb, und doch erfordert er liebevollste Pflege und Verständnis. Das fehlte hierorts. Dazu kam, daß das Klima durchaus nicht die notwendige Durchschnittswärme hergab. Man hat überhaupt keine Auslese getrieben in den Sorten, sondern eine Menge der verschiedensten Sorten durcheinander angebaut. Als dann die verbesserten Transportmittel die Rheinweine schneller zu uns brachten und hier bei uns ein anderes Genußmittel, das Bier, als Konkurrent auftrat, da ging im 18. Jahrhundert der Weinbau bei uns zugrunde. Es blieb nur noch der Name „Weinberg“.
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Mitteilung der Redaktion
Bei dem in Heft Nr. 11/1956 auf der zweiten Umschlagseite gebrachten Bild handelt es sich um eine Aufnahme aus Wusterhausen. Aufnahme: Karl Jahn, Wusterhausen.
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