Diese Gesamtentwicklung brachte eine Arbeitskräfteeinsparung von 10 Prozent.
Diese planmäßige Unkostensenkung und die Einführung des fortschrittlichen Tarifvertrages ab 1. April 1950 brachte für die Beteiligten höhere Löhne und für die Allgemeinheit Erhöhung des Lebensstandards.
Aber auch die Presse war Helfer und Förderer der Kollegen. Durch die Tätigkeit der Arbeiterkorrespondenten an der Wandzeitung „Die Wahrheit“ und in der „Märkischen Volksstimme“ wurde monatlich die Entwicklung der beiden Arbeitsbrigaden gegenübergestellt.
Diese öffentliche Kritik und Selbstkritik war ein nicht zu unterschätzender Faktor der Leistungssteigerung.
Und nun war nach sauren Wochen wieder ein Feiertag. Es war ein erhebender Augenblick, als am 10. August 1950 in der geschmückten Lokomotfv- ausbesserungshalle der Kollege Lehmann vom Zentralvorstand der Industrie-Gewerkschaft Eisenbahn die Arbeitswanderfahne mit den besten Wünschen überreichte.
Die Feier wurde mit Rezitationen, Gesang und Musik würdig gestaltet. Groß war die Zahl der Gäste, die an der Feier teilnahmen.
Der stellvertretende Generaldirektor Kramer betonte in seiner Ansprache, daß das Bahnbetriebswerk Wittenberge seit 1945 mit seinen Leistungen immer in vorderster Reihe gestanden hat und immer wieder neue Arbeitsmethoden entwickelte, um die Spitze zu halten. Die Erfolge sind nicht ausgeblieben. Jetzt gilt es, die Beschlüsse des III. Parteitages zu studieren und zu diskutieren, um dann durch größte Sparsamkeit und Qualitätsverbesserungen den Fünfjahrplan vorfristig zu erfüllen. Mit diesem Streben nach Erfüllung und Übererfüllung des Fünf jahrplanes leisten wir den besten Beitrag zur Erhaltung des Friedens und verbessern die Lebenslage des durch den Hitlerkrieg arm gewordenen deutschen Volkes.
Der Fünf jahrplan verlangt von den Eisenbahnern 157prozentige Steigerung des Güterverkehrs. Hierzu wird jeder Güterwagen gebraucht. Jedes Rad muß sich drehen, damit wir zum besseren Leben kommen. Noch mehr und nur Qualitätsarbeit, das ist unsere Losung.
Für die erzielten Erfolge wurden viele Kollegen mit Geldprämien ausgezeichnet.
Kollege Mittag vom Bezirksvorstand der IG Eisenbahn Schwerin hob die Leistungen der bekannten Jugend-Lokbrigade Kaiser hervor. Mit 75 Schwerlastzügen wurde sie Sieger in innerbetrieblichen Wettbewerben, und am 31. Juli wurden auch die Bedingungen für das Abzeichen „Brigade der ausgezeichneten Qualität“ erfüllt.
Hier zeigt sich die gute Zusammenarbeit zwischen den alten und jungen Kollegen. Die alten Kollegen haben der Jugend von ihrem Wissen und
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