Soldaten schon ausgehoben, und eine fröhliche Meute baute das Netz für den ersten großen Kampf auf. Worüber staunten unsere Kinder immer wieder? Ja, unsere Freunde waren auch noch jung, doch wo sie anfaßten, da saß die Geschichte. Praktisch, flink und geschickt nur einmal. „Welch weiter Weg bei uns bis zur Vollendung einer polytechnischen Ausbildung“ — waren meine Gedanken.
Das Spielfeld wurde sauber abgeharkt, und die Mannschaften begannen sich mit „großer Konzentration“ auf das Spiel vorzubereiten. Die Herzen waren einander aufgetan, und Verständigungsschwierigkeiten gab es gar nicht mehr. Die Mannschaften nahmen Aufstellung. Ein Blumenstrauß von uns und die Ueberreichung eines roten Halstuches an einen Pionier eröff- neten das Spiel. Wohl waren uns unsere Freunde im Spiel weit überlegen, doch stellten sie sich so gut auf unsere Pioniere ein, daß bei den Spielern nie einer den Kopf hängen zu lassen brauchte. Jeder gewann einmal. Wir bestritten auch Spiele, bei denen die Mannschaft gemischt war. Dabei konnten wir besonders viel lernen. Aber nicht nur unser Spiel wurde besser, sondern auch unsere Sprachkenntnisse vervollständigten sich. Die Tage eilten dahin, und keiner konnte sich den Tagesablauf ohne ein Zusammensein mit unseren sowjetische^ Freunden mehr vorstellen. Nur eine Äußerung der Pioniere stimmte mich nachdenklich: „Ja, daß die sowjetischen Soldaten auch so sein können, haben wir zu Hause noch keinmal gehört“. Liebe Eltern, liebe Leser! Wir bauen eine sozialistische Schule auf. Beginnen wir auch mit einer breiten sozialistischen Erziehung zu Hause. Genug Beweise sind wohl erbracht worden, die uns zeigten, wo der wahre Freund des deutschen Volkes steht. Wir hatten nun das Glück, unsere Ferien mit sowjetischen Soldaten zu verbringen und schlossen Freundschaftsbande für immer. Auch die sowjetischen Soldaten brachten immer wieder zum Ausdruck, daß sie sich so die wahre Freundschaft zwischen dem sowjetischen und dem deutschen Volk vorstellen, und Sie können sicher sein, daß unsere Jungen und Mädel auch anderen von diesem freundschaftlichen Verhältnis erzählen werden und somit mithelfen, die deutsch-sowjetsehe Freundschaft zur Herzenssache aller Deutschen zu machen.
Leider vergingen die Tage viel zu schnell. Der letzte Tag rückte heran. Doch ein Lager ohne Lagerfeuer kann es ja gar nicht geben. So wurden die gemeinsamen Vorbereitungen für das Lagerfeuer getroffen. Es sollte zum Höhepunkt unserer Ferientage werden. Die Nacht brach an, und ^Ue Flamme stieg zum Himmel empor. Sowjetische Soldaten und deutsche Kinder Hand in Hand, Arm in Arm um das Lagerfeuer. Noch einmal erklangen deutsche und sowjetische Weisen in die nächtliche Stille. Die Soldaten überreichten unseren Pionieren rote Halstücher zum Andenken- Es ist nicht leicht, Worte für das zu finden, was uns wohl bewegte. Nicht nur die Augen unserer sowjetischen Freunde schimmerten feucht, auch
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