Heft 
(1957) 12
Seite
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in unseren Herzen, in unserem Bewußtsein öffnete sich etwas, was wohl zum Ausdruck brachte, hier ist eine echte hohe, wahre Freundschaft ent­standen. Minuten der Stille ließen die Gedanken unserer Freunde in die unendlichen Weiten ihrer fernen Heimat schweifen, zu den Lieben daheim. Groß war ihre Freude darüber, in Deutschland Menschen gefunden zu haben, deren Herzen sich ihnen öffneten und ihnen Tage des Sonnen­scheins brachten. Ein Salutschießen für die Jungen Pioniere und auf die deutsch-sowjetische Freundschaft beendete diesen herrlichen Abend. Herz­lich und voller gegenseitiger Dankbarkeit schüttelten wir uns die Hände und wünschten uns eine gute Nacht.

Der Morgen brach an, und die Abschiedsstunde schlug. Noch einmal gingen wir zu unseren Freunden, verabschiedeten uns, und sie winkten so lange, bis unser Auto nicht mehr zu sehen war.

Aber der Abschied sollte kein endgültiger sein. Gleich als wir zu Hause ankamen, wurde der Vorschlag gemacht, unsere sowjetischen Freunde

noch einmal mit dem Fahrrad zu besuchen. Es ist zu erwähnen, daß

*

sofort ein reger Briefwechsel entstand. Um einen Einblick in diesen Briefwechsel zu geben, sei es mir erlaubt, die Uebersetzung eines Briefes hier wörtlich wiederzugeben:

Liebe Kameraden!

Freunde!

Wenn Ihr wüßtet, wie glücklich wir waren, Euch zu sehen, mit Euch zu plaudern und zu spielen! Kann man denn beschreiben, was das Herz fühlt und wie es sich über ein Treffen mit Euch freut natürlich kann man das nicht!

Es tut uns wirklich sehr leid, daß wir einige Mädchen und Jungen, die nicht gekommen waren, nicht wiedergesehen haben, aber wir hoffen, daß dies nicht unser letztes Zusammentreffen war.

Liebe Freunde! Ihr müßtet wissen, wie schwer es uns ums Herz ist nach Eurer Abfahrt, immerzu sucht man etwas und wünscht, daß es keine Trennung gäbe. Wir möchten zusammen mit Euch leben, Hand in Hand, freundschaftlich und friedlich, einander helfen in allem und gemein­schaftlich den Weg' der Freundschaft und des Friedens gehen bis zunt endgültigen Sieg des Kommunismus, wo uns die Losung empfangen wird: Jedem nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen.

Liebe Freunde! Wir können uns nicht genug freuen über Eure schönen Geschenke, die von Euren lieben Händen gemacht wurden, aber für die Herzen ist dies eine mühsame schwierige Art, und Ihr habt diese Art nicht zufällig gewählt.

Wir danken Euch, daß Ihr weder Zeit noch Mühe für uns gespart habt, und wir möchten auch irgend etwas Schönes tun, so viel Mühe anwenden,

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