An Arbeitserschwernissen fehlte es aber auch nicht! Werkzeuge, Ersatzteile, Werkstoffe, all das, was man für die Lokomotivreparatur brauchte, war knapp oder fehlte. Die Initiative der Werkstätten wurde aber auch täglich größer. Man fertigte selbst an, was man nicht geliefert bekam. Werkzeuge aller Art, Splinte, Schrauben, Muttern, Lukendichtungsringe usw. wurden täglich hergestellt und die Engpässe überbrückt.
Für die Durchführung des Betriebs wurden 1947 insgesamt 97 582 t Steinkohle, Braunkohlenbriketts und Rohbraunkohle verbraucht. Zum Heranfahren dieser Brennstoffmengen waren 6200 Wagen erforderlich.
Im täglichen Durchschnitt wurden 17 beladene Kohlenwagen gebraucht.
„Wer gut schmeert, der gut fährt“
An Treibstoff, Dieselöl, Petroleum, Achsöl, Heiß- und Naßdampföl, Motoren- und Kompressorenöl wurden insgesamt 200 112 kg verbraucht. Diese für den Bezirk erforderlichen Mengen waren oftmals schwer zu beschaffen, doch der Kollege August Hahn war Tag und Nacht auf den Beinen, und die Betriebe in der Stadt leisteten in Notfällen sozialistische Hilfe.
Die Beschaffung von Betriebsstoffen, wie Putzwolle, Scheuertüchern, Seifenpulver, Streichhölzern, Karbid,usw., ließ zu wünschen übrig.
Der Mangel an Schutzkleidung war groß. Es konnte nur für schmutzigste Arbeiten Schutzkleidung ausgegeben werden.
In engster Zusammenarbeit mit allen Organisationen wurde jedoch dis kostenlose Reinigung von 3047 Stück Schutzkleidung, wie Anzügen, Jacken, Hosen, Schutzkitteln usw., durchgeführt, um so die soziale Lage der Werktätigen zu verbessern.
In einer eingerichteten Nähstube wurden 230 Jacken und 230 Hosen kostenlos ausgebessert. Im Juli gelang es auch, eine Schuhmacherei einzurichten, die bis zum Jahresschluß 530 Paar Schuhe wieder herstellte.
Feinschnitt „Marke Siedlerstolz“
Wollte man nicht auf das Rauchen verzichten, dann mußte man selbst Tabak anbauen. In den Gärten, auf den Feldern, überall wuchs, blühte und gedieh der Tabak.
Damit die Beschäftigten nicht die Arbeitszeit zur Herstellung von Tabakschneidemaschinen benutzten, sie aber doch in den Genuß des feingeschnittenen Siedlerstolzes kamen, wurde im September eine elektrisch angetriebene Tabakschneidemaschine gebaut. Mit ihr konnte man schnell und mühelos den besten Feinschnitt hersteilen, und es wurden im Laufe des Jahres 500 kg Tabak geschnitten.
Fortsetzung folgt
93