Heft 
(1880) 39
Seite
401
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Aus Heinrich Leutholds Nachlaß.-

Hnrrcenzo Wonti.

Auf den Tod.

(Lulla morts.)

Mer bist Du, Tod? Dein denkt mit Furchtgezitter, wem schuld und Feigheit das Gemüth umspannen, Der Himmel, der allmächtige, rächend tritt er Mit Deinen: Fuß den Nacken des Tyrannen.

Doch der Gebeugte, dem das Leben bitter,

Dem alle seine Hoffnungen zerrannen,

Ihm bist Du ein ersehnt willkomm'ner Schnitter;

Tr lächelt, wenn Du mild ihn siihrst von dannen.

Der Krieger brennt, entgegen Dir zu eilen,

Und trotzt im Kamxse Deinen Schreckgewalteu;

Der Weise steht gelassen Deinen Hseilen.

wer bist Du, Tod? ein Schatten nur, gehalten Für gut, sür bös', wie sich Dein Bild jeweilen Nach unser'm eig'nen Innern mag gestalten.

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