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Effektivität und Effizienz kriminalpolizeilicher Organisationsformen auf Zeit : mit weiteren Beiträgen von Erich Philipp und einer Arbeitsgemeinschaft an der Polizei-Führungsakademie (Münster) unter Leitung von Wolfgang Stein / Heinz Büchler ...
Entstehung
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1.4.2. Gestaltungsempfehlungen

® Begriffliche Grundlagen

Wie ausgeführt, hat unsere Untersuchung ergeben, daß es mittlerweile eine relativ breite Palette von unterschiedlichen Sonder-Organisationsformen in befristeter, aber auch in tendenziell unbefristeter Form sowie in unbestän­diger Form gibt. Diese Tatsache steht nicht zuletzt auch im Einklang mit den Erkenntnissen der betriebswirtschaftlichen Organisationslehre, worauf schon in den einleitenden Abschnitten dieses Berichts näher hingewiesen worden st.

Allerdings deuten die Ergebnisse unserer Expertengespräche und In­terviews darauf hin, daß es relativ stark differierende Vorstellungen bezüglich der situativen Angemessenheit und der Größe dieser Organisa­tionsformen gibt. Hinsichtlich der Größe von Sonderkommissionen sollte beachtet werden, daß je nach Kommunikationsmodell die Anzahl der Beziehungen überproportional im Verhältnis zum Wachstum der Anzahl der Mitarbeiter ansteigt, die Komplexität der Kommunikation also zunimmt.

Größenwachstum sollte deshalb durch Zellteilung unterstützt werden, wor­unter bei Sonderkommissionen die Bildung von Ermittlungsabschnitten mit echter Aufgabendelegation und zentral ausgerichtetem Informationssystem verstanden wird. Allerdings gilt es auch hier zu beachten, daß es im Wachs­tumsbereich einen Punkt gibt, ab dem die Vorteile wachsender Größe durch den steigenden Koordinationsaufwand wieder aufgehoben werden. Das Er­reichen dieses Punktes ist insbesondere abhängig von:

der Fähigkeit des Vorgesetzten, Komplexität zu verarbeiten, der Fähigkeit der Mitarbeiter,

der Art der zu erfüllenden Aufgaben und

dem Ausmaß und der Qualität der Sachmittelunterstützung.

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