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Effektivität und Effizienz kriminalpolizeilicher Organisationsformen auf Zeit : mit weiteren Beiträgen von Erich Philipp und einer Arbeitsgemeinschaft an der Polizei-Führungsakademie (Münster) unter Leitung von Wolfgang Stein / Heinz Büchler ...
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Die Effizienz von Sonderformen der Einsatzorganisationen beschäftigt des­halb schon länger die polizeiliche Literatur. Dabei ist der Effizienzbegriff unscharf und nicht einheitlich definiert.

Probleme der Definition existieren auch bei den Ausprägungen der Sonder­formen der Einsatzorganisationen. Begriffe wie Mordkommission, Ermitt­lungsgruppen und Sonderkommissionen werden zwar sehr selbstverständlich genutzt, jedoch durchaus mit unterschiedlichem Bedeutungsinhalt.

Ermittlungsgruppen werden in der PDV 100 umschrieben mit:Ermitt­lungsgruppen befassen sich als Funktionseinheit mit der Bearbeitung be­stimmter Deliktsarten, deren Bekämpfung das planmäßige Zusammenwirken einzelner Sachbearbeiter erfordert, ohne daß eine Organisationseinheit (Kommissariat) erforderlich wäre.

Ermittlungsgruppen werden in der Verbrechensbekämpfung immer dann eingesetzt, wenn die Ermittlungsarbeit durch einen Sachbearbeiter wegen des Arbeitsumfanges in Fällen von Serienstraftaten, Mehrfachtätern, allgemeinen Todesermittlungen oder Fahndungsmaßnahmen nicht erledigt werden können.

Die definitorische Abgrenzung von Ermittlungsgruppe zur Sonderkom­mission ist nicht eindeutig. Größe und Gliederung der Organisationseinheit scheinen jedoch Abgrenzungskriterien zu sein.

Eine Strukturierung der Ermittlungsgruppen ist dann zweckmäßig, wenn diese den üblichen Größenrahmen überschreiten und in der personellen Ausstattung in die Nähe von Sonderkommissionen kommen. Eine Ermitt­lungsgruppe wird vereinzelt auch als Organisationsteil einer Sonder­kommission eingesetzt.

Der Begriffsinhalt für Kommission hat nach Duden aus dem lateinischen cCommittere- anvertrauen, übertragen, zusammenbringen den gleichen Wortstamm wie der Begriff des Wortes Kommissar. Nach Grochlawerden als Kommission solche organisatorischen Gebilde bezeichnet, die zur Erfül­lung von Sonderaufgaben gebildet werden, nur eine diskontinuierliche und befristete zeitliche Tätigkeit aufweisen und aus einer Mehrheit von Aufga­benträgern bestehen, die sowohl sachlich als auch instanziell aus unter­schiedlichen Bereichen kommen und nur zu bestimmten Zeitpunkten an einem Ort zusammentreten, während sie sonst anderen Aufgaben innerhalb ihrer Stelle nachgehen. Diese Umschreibung aus der betriebswirtschaftli­

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