rorismus, aber auch erhöhtes Verkehrsaufkommen und mehr Einsätze bei Großveranstaltungen und Demonstrationen).
Die Kriminalistische Arbeitsweise ist geprägt von — Gewissenhaftigkeit(sorgfältig, genau, zuverlässig) und
— Vollständigkeit(des kriminalistischen Denkens und der Akten- Ganzheit, Beisammensein aller dazugehörenden Teile).'
Die Erfüllung dieser Attribute ist nur möglich, wenn für das einzelne Ermittlungsverfahren ausreichend Zeit zur Verfügung steht.
Gerade diese Zeit hat der kriminalistische Sachbearbeiter heute kaum noch. Selbst Bearbeiter von Kapitalverbrechen(Tötungs-, Brand-, Raub-, Sexualdelikte) müssen oft alleine mehrere aktuelle Ermittlungsverfahren gleichzeitig bearbeiten. Die für eine"ernsthafte Verfolgung" jeder einzelnen Straftat notwendigen Maßnahmen, wie eine intensive Aufnahme der Tatortbefunde und die Spurensicherung müssen häufig unterbleiben,” auch wenn in offiziellen Verlautbarungen das Gegenteil behauptet wird(hierzu die "Konzeption zur Bekämpfung der Massenkriminalität"; Bericht des Innenministeriums Nordrhein-Westfalen zu einem Antrag der Fraktionen der SPD und"Die Grünen" im Landtag Nordrhein-Westfalen, v. 12.03.1992, zu 1.).
In vielen Fällen der sog."Alltagskriminalität” wird auf eine detaillierte Darstellung der Tathandlung und auf eine weitergehende Vernehmung von Zeugen und Beschuldigten verzichtet.”
Letzteres betrifft sogar den Bereich des Straßenraubs, eines qualifizierten Deliktes mit hoher krimineller Energie bei den Tätern. Eine Untersuchung der
!_ Brack, T.: Kriminalistik, Stuttgart 1983, S. 102.
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Schäuble, W.: Alltagskriminalität ein Massenphänomen. In: Innere Sicherheit Nr. 3 v..12.7.1991, S. 16.
Jäger, R.: Kriminalistische Stümperei bei der Alltagskriminalität. In: Kriminalistik 4/91, S. 73.
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