— Die Polizei hat kein Verständnis für die Aufgaben und Situation der Journalisten. Sie behindert eine freie Berichterstattung und ist zudem kritikscheu.
Auf diese pauschalen Vorwürfe wird seitens der Polizei ebenso pauschal geantwortet:
— Polizeiliche Arbeit wird in den Medien immer abgewertet und entstellt wiedergegeben. Die Berichte sind stark verkürzt und gehen an der Sache vorbei.
Die Presse berichtet aus Sensationshunger unverantwortlich und unkorrekt. Sie nimmt bei der Berichterstattung keine Rücksicht auf die polizeilichen Belange- oder die des Opfers/Täters oder deren Angehörige.
Polizeiliche Arbeit wird durch Laien beurteilt, und es werden Fehler oder Pannen unnötig an die Öffentlichkeit gezerrt, wodurch oft vom eigentlichen Fall abgelenkt wird.
Die Berichterstattung stört erheblich die polizeiliche Arbeit. Und das insbesondere in der"heißen Phase" einer Sonderkommission. Die Mitarbeiter der Polizei werden durch das Erstellen von Presseberichten, durch Interviews und Recherchen von der erforderlichen Arbeit über Gebühr abgehalten.
Durch journalistische Recherchen innerhalb der Polizei und im Umfeld von Tätern und Opfern wird der Erfolg der Ermittlungen gefährdet. Auch auf die Gefährdung von Leib und Leben von Menschen nehmen die Reporter keine Rücksicht.
Vereinbarungen, wie z.B. Stillhalteabkommen, werden von der Presse nicht eingehalten.
Die Presse hat kein Verständnis für die Aufgaben und die Rolle der Polizei.
Sie versucht auf informellen Kanälen an polizeiliche Informationen zu gelangen. Legale und illegale Mittel werden hierbei oft vermengt.
Dieser Konflikt 1äßt sich nur durch eine offensive, konzeptionell angelegte Öffentlichkeitsarbeit der Polizei entschärfen.