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Effektivität und Effizienz kriminalpolizeilicher Organisationsformen auf Zeit : mit weiteren Beiträgen von Erich Philipp und einer Arbeitsgemeinschaft an der Polizei-Führungsakademie (Münster) unter Leitung von Wolfgang Stein / Heinz Büchler ...
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arbeit oder organisatorischen und taktischen Mängeln, ganz gleich, ob der/die Täter ermittelt wurde/n.

Die vorangestellten Ausführungen verdeutlichen, daß die Auswirkungen des Erfolgsdrucks auf eine Sonderkommission nicht in der Bedeutung von Erfolg oder Mißerfolg gesucht werden können. Der Erfolgsdruck ist von zu­sätzlichen Faktoren abhängig und stellt sich in mehreren Facetten dar.

7.3. Faktoren des Erfolgsdrucks

Häufig sehen sich Leiter und Mitarbeiter von Sonderkommissionen von Anfang an einer ungewohnten und hektischen Arbeitsatmosphäre ausgesetzt, in der

sie besonders spektakuläre, schwierige, ermittlungsintensive und öffent­lichkeitswirksame Fälle klären sollen,

von außen und innen ein möglichst schneller Erfolg(von jedem indivi­duell definiert) erwartet wird,

der daraus resultierende hohe Erwartungsdruck ständig präsent ist.

Diese drei Faktoren- besondere Aufgabe, Zeitdruck und Erwartungshaltung ­könnten als Formel für einen dauernden Erfolgsdruck stehen. Das Ergebnis dieses Ausnahmezustandes ist eine außergewöhnliche und besondere Belastungssituation, der sich der Leiter einer Soko kaum entziehen kann. Ob und wie er aber mit den Belastungsfaktoren umgeht, ist für die Aufklärung eines Soko-Falles von wesentlicher Bedeutung.

Erfahrungen der Praxis ergeben Anhaltspunkte für eine systematisierte Un­terscheidung des Erfolgsdrucks. Neben der Orientierung am jeweiligen Sachverhalt kann man drei grundsätzliche Bereiche, aus denen ein Erfolgs­druck auf Sokos in unterschiedlichster Ausprägung entsteht oder abgeleitet werden kann, unterscheiden, und zwar: