"Öffentlicher Druck kann wichtig sein, dürfte jedoch stets in Verbindung mit der Charakteristik des jeweiligen Verbrechens oder den situativen Rahmenbedingungen zu sehen sein."'®'
Da die jeweilige Straftat bzw. der Fallkomplex im Rahmen dieser Arbeit hypothetisch bleibt, soll sie im wesentlichen auf die situativen Rahmenbedingungen als externe Faktoren beschränkt bleiben. In diesem Zusammenhang dürfte es vier zentrale Bereiche geben, die den Erfolgsdruck auf die Sonderkommission mit allen seinen Auswirkungen besonders prägen:
7.3.1.1. Bevölkerung
Die Erwartungshaltung aus der Bevölkerung kann zu einem enormen Druckfaktor werden. Sie entsteht zwangsläufig, wenn ein Delikt oder eine Straftatenserie für eine erhebliche Verunsicherung der Menschen sorgt und die Medien diesen Fall ausgeprägt publizieren.'°*. In der Regel sind das Kapitalverbrechen oder andere besonders aufsehenerregende Fälle, die das Sicherheitsgefühl der Bürger stark beeinträchtigen. Von der Polizei und somit von der Sonderkommission wird dann eine schnelle Aufklärung erwartet, um wieder"ruhig schlafen” zu können. Tritt der Erfolg nicht ein, erzeugen besonders die betroffenen Bürger, die im engeren Umfeld der Tatorte wohnen, durch Eingaben, Briefe oder indirekte Beschwerden über Kommunalpolitiker weiteren Druck auf die Soko. Oft reicht es dem Bürger aber auch, wenn er den Eindruck hat, die Polizei unternimmt alles erforderliche.
'9l Büchler, H. u.a.: Effektivität und Effizienz von Sonderkommissionen, 1992, S. 55-56.
02 Büchler, H. u.a.: Effektivität und Effizienz von Sonderkommissionen, 1992, S. 127.