Die Kosten
insofern verkraftet werden können, da sie als Einführungskosten einmalig sind(vgl. WAGNER et al. 1990, 62ff).
In der Durchführungsphase ist der Hauptaufwand neben der erforderlichen laufenden Information und Kontrolle der Attraktivität in einem erhöhten Verwaltungsbedarf zu suchen.
Diejenigen Unternehmen, die individuell wählbare Sozialleistungen in Deutschland anbieten, bewältigen durch den Einsatz spezifischer EDV-Software diesen Verwaltungsaufwand recht problemlos, so daß die Kosten dafür zumindest von keinem der in der diesbezüglichen Studie der Verfasser befragten Unternehmen als Argument gegen Sozialleistungsflexibilisierung angeführt wurde(vgl. WAGNER et al. 1990, 64).
In den befragten Unternehmen wurde der Verwaltungsaufwand nicht gesondert erhoben. Hinweise können allerdings aus den Angaben über die Zahl der Mitarbeiter, die ausschließlich mit der Durchführung des Systems beschäftigt sind, gemacht werden. Während die Hälfte der Unternehmen dies von vorhandenen Mitarbeitern nebenbei erledigen lassen, kam auch der Rest mit höchstens zwei zusätzlichen Mitarbeitern aus. Bei einem durchschnittlichen Kostenansatz von 70.000.- DM pro Mitarbeiter entstehen also meist Personalkosten von 35.000.- DM bis höchstens 140.000.- DM pro Jahr oder darunter, die durch einen Gemeinkostenanteil zu ergänzen sind.
Vermeidbare Kosten im Zusammenhang mit der Wahlmöglichkeit können aufgrund falscher Verrechnungsmodi einzelner Leistungen entstehen. Dies ist der Fall, wenn einem Unternehmen höhere Kosten durch die Vergabe einer bestimmten Leistung entstehen als durch eine vergleichbare Barauszahlung. Diese Verrechnungsmodi machen relativ wenig Schwierigkeiten bei Vergütungskomponenten, die leicht bewertbar sind, wie z.B. die Leasingraten und Treibstoffkosten bei Dienstwägen. Dabei können umgekehrt sogar Kosten im Verhältnis einer Bareinzahlung gespart werden. Ein Automobilunternehmen schätzt den Aufwand für den Firmenwagen beispielsweise doppelt so hoch ein wie eine entsprechende Barauszahlung. Schwieriger wird die Berechnung bei immateriellen Leistungen, wie etwa in Arbeitszeitmodellen, da diese Kosten z.B. von der individuellen Leistung, Arbeitsanfallschwankungen, etc. abhängen. Diese Bewertungsprobleme werden in der Praxis durch Erfahrungswerte während der Durchführung der Systeme gelöst.
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