Praxismodelle
Unternehmen, die bereits das Cafeteria-Verfahren in ihre Vergütungspolitik implementiert haben, ist gemeinsam, daß sie über ein innovatives(Personal-)Management verfügen und fast ausnahmslos positive Erfolgskennzahlen vorweisen können. Hinzu kommt, daß bei diesen Unternehmen mindestens eine der folgenden Voraussetzung vorliegt:
dynamische Unternehmensentwicklung
relativ niedriges Firmenalter(Gründung und Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg oder später)
hoher, z.T. branchenbezogener Wettbewerb um Führungskräfte
heterogene Altersstruktur der Führungskräfte mit daraus folgenden unterschiedlichen individuellen Präferenzen
unterschiedliches Versorgungsniveau der Führungskräfte, in der Regel resultierend aus einem hohen Anteil von nicht ruhegehaltsfähigen Entgeltbestandteilen(Tantiemen).
Hinzu kommen Standortfaktoren oder die Unternehmensgröße, die jedoch nicht eindeutig für oder gegen die Einführung eines Cafeteria-Systems sprechen.
Unternehmen, welche die Einführung eines Cafeteria-Systems ablehnen, verfügen insbesondere über folgende Merkmale:
ausgebautes, umfassendes System von Firmenleistungen auf einem hohen Versorgungsni
veau.
Grundzüge der Personalpolitik, welche mit den Individualisierungsprinzipien von Cafete
ria-Modellen nicht zu vereinbaren sind. Dies ist z.B. der Fall, wenn
— es zur Firmenphilosophie gehört, daß jeder Mitarbeiter(Manager) ausschließlich selbst bestimmen soll, wie er sein Nettogehalt verwendet. Die in Cafeteria-Modellen u.U. angebotene Option einer flexiblen Altersversorgung(z.B. als deferred compensation) wird dann firmenseitig abgelehnt, weil man sich nicht in die Belange der einzelnen Mitarbeiter einmischen möchte. Darüber hinaus werden Firmenwagen als personalpolitisch unerwünscht abgelehnt.
— Manager weitgehend nach einheitlichen Prinzipien bezahlt werden, um so den Wechsel zwischen verschiedenen Unternehmen(»companies«) eines Konzerns zu erleichtern. Dabei zeigt die Praxis der Auslandsentsendung von Führungskräften eine zunehmende Individualisierung der Vergütungsbestandteile wegen landesweit unterschiedlicher Rahmenbedingungen und unterschiedlicher Nationalität der betroffenen Führungskräfte.
Als Beispiele für verschiedene Ausprägungen von Cafeteria-Systemen dienen folgende Abb. 31a bis 31e, die durch den jeweiligen situativen Kontext des Unternehmens geprägt sind:
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