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Cafeteria-Modelle : Möglichkeiten der Individualisierung und Flexibilisierung von Entgeltsystemen für Führungskräfte / Dieter Wagner ; Achim Grawert ; Heiner Langemeyer
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Überlegungen zur Einführung eines Cafeteria-Systems

Allgemeine Überlegungen zur Einführung des Cafeteria-Systems

Die Implementierung des Cafeteria-Systems in das Vergütungskonzept eines Unternehmens hat sich sehr stark an den gegebenen Rahmenbedingungen zu orientieren. Neben den mit der Einführung innovativer Vergütungsmethoden verbundenen Zielen dieses sind vornehmlich die Motivation und Bindung von Führungskräften sowie die Attraktivität des Unternehmens am Arbeitsmarkt liegen für die konkrete Einführung oftmals besondere Anlässe vor. Dieses können z.B. die Arbeitszeitverkürzungen im Tarifbereich sein, die bei Führungskräften in Form eines Cafeteria-Wahltopfes kompensiert werden, oder die Höhe bzw. Bemessung der Altersversorgung wird reduziert, ohne jedoch die betriebliche Gesamtleistung an die Mitar­beiter zu beschneiden. Diese Totalkompensation wird nur in anderer Form aufgeteilt und dem Mitarbeiter zur individuellen Verwendung freigestellt.

Für eine erfolgreiche Einführung eines Cafeteria-Systems müssen die betroffenen Mitar­beiter das System zunächst einmal verstehen können und im nächsten Schritt auch akzeptie­ren. Dafür muß das Unternehmen in der Konzeptions- und Einführungsphase bestimmte Aspekte beachten, die im folgenden diskutiert werden sollen.

Damit es den Betroffenen ermöglicht wird, ein Vergütungssystem zu verstehen, an wel­chem sie in hohem Grade partizipieren können, liegt der Schluß nahe, die betroffenen Mitar­beiter bereits von Anfang an bei der Entwicklung des Cafeteria-Systems partizipieren zu lassen. Gerade hier nämlich werden die Grundsatzentscheidungen getroffen, die die Mitarbei­ter hinterher unmittelbar betreffen. Als wesentliche Entscheidungspunkte in dieser Phase sind zu nennen:(1) die Anzahl der Mitarbeiter, die am Cafeteria-System teilnehmen sollen,(2) die DM-Beträge, die insgesamt für die Wahlleistungen des Cafeteria-Systems zur Verfügung stehen,(3) die Anzahl und Art der in Frage kommenden Wahlleistungen und(4) alle De­tailfragen, die die Auswahl von Leistungen und somit die Funktionsweise des Systems be­stimmen.

Als zentraler Punkt gilt sicherlich(3), die Art und der Auswahlmodus der Optionen, da es hier einer Menge an organisatorischer»Feinabstimmung« bedarf. Zum einen müssen die an­gebotenen Optionen den Bedürfnissen oder Motiven der Mitarbeiter entsprechen. Des weiteren müssen die einzelnen Wahlmöglichkeiten des Systems von den Mitarbeitern ver­standen werden. Dies ist nicht immer einfach, insbesondere bei den steuerlichen und finanzi­ellen Aspekten, deren Berücksichtigung für eine sinnvolle Wahlentscheidung unerläßlich ist. Demzufolge erfordert die Information über das Entgeltsystem vor allem in der Einfüh­rungsphase größte Aufmerksamkeit.

Die Motive der Mitarbeiter hängen wiederum ab von ihren Werten und Einstellungen und vom tatsächlichen Bedarf. Letzterer ist den Mitarbeitern oft nicht im Detail bewußt. Schwierig ist beispielsweise die Abschätzung der optimalen Finanzierung des Eigenheims,

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