Geleitworte des Vorsitzenden der Landesgruppe Brandenburg Arbeitskreis Grundschule- Der Grundschulverband- e.V., Herr Werner Seppelt, am 09. März 1995
Für eine qualitativ hochwertige Lehrerausbildung
Der Grundschulverband Landesgruppe Brandenburg hält eine mindestens achtsemestrige universitäre Lehrerausbildung für unverzichtbar.
Die Grundschule ist von großer Bedeutung für das Aufwachsen der Kinder in einer komplexen Welt und für ıhr Hineinwachsen in die Gesellschaft. Ausbildung und Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer sind der Hauptschlüssel für die Bewältigung dieser Aufgabe.
Um die Kontinuität der Bıldung und Erziehung über alle Bildungsgänge und Schulformen qualitativ vergleichbar zu erreichen, ist der Gesamtzusammenhang der fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen, erziehungswissenschaftlichen und praktischen Ausbildung aller Lehrerinnen und Lehrer zu gewährleisten. Ein ausreichender Stellenwert ist dabei den Anforderungen an den Anfangsunterricht und der praxisnahen Ausbildung durch Praktika einzuräumen. Dies ist nur durch gemeinsame Inhalte, gemeinsame Lehrveranstaltungen und durch die Kommunikation der Lehrkräfte, die an der Ausbildung für die verschiedenen Lehrämter beteiligt sind, möglich.
Nur an der Universität kann eine der Komplexität der beruflichen Anforderungen entsprechende wissenschaftliche Ausbildung realisiert werden, die gleichermaßen die gemeinsamen Grundlagen innerhalb der verschiedenen Lehrämter wie auch die erforderliche Differenzierung zwischen ihnen berücksichtigt. Der Grundschulverband setzt sich für den Ausbau interdisziplinärer Forschungseinrichtungen für Grundschulpädagogik und-didaktik sowie den Aufbau eines regionalen Netzes von Fortbildungseinrichtungen ein.
Durch die Forschung, die an den Universitäten integraler Bestandteil des Ausbildungsprozesses ist, kann sich das Studium für das Lehramt der Primarstufe an den neuesten Erkenntnissen auf pädagogisch-psychologischem sowie fachlichfachdidaktischem Gebiet orientieren.
Der heutige Grundschullehrer muß darüber hinaus Kenntnisse auf vielen weiteren Gebieten besitzen, um in der Praxis bestehen zu können. So sind für die erziehungswissenschaftliche Befähigung z.B. auch die Sozialpädagogik, Sonderpädagogik, Integrationspädagogik, Gesundheitserziehung und Umweltwissenschaft in die Ausbildung einzubeziehen.