Mitarbeiter der Studienseminare könnten mit Lehraufträgen an der universitären Lehre, mit Tutorenaufgaben an den Praktika und mit ihrer speziellen Expertise an der universitären Forschung beteiligt werden; Mitarbeiter der Universität könnten ggf. am Lehrprogramm der Seminare teilnehmen.
Die institutionellen„Querstrukturen“ der Lehrerbildung sollen so aufgebaut werden, daß sie Kooperation, Koordination und wechselseitige Partizipation an Forschung und Lehre in beiden Institutionen systematisch begünstigen. In beiden Phasen soll die Einbindung von Studenten in die berufsfeldbezogene Forschung möglich sein.“(Potsdamer Modell 1992, S. 38)
Eine weitere Prämisse des Modells bezieht sich auf die inhaltliche und strukturelle Gestaltung des Studiums, die für die Lehrer aller Stufen eine gleichwertige erziehungs- und unterrichtswissenschaftliche Ausbildung bietet. Diese Ausbildung will sich gleichermaßen an der Wissenschaft wie an der Praxis des Lehrerhandelns unter den gegebenen gesellschaftlichen und schulischen Veränderungen orientieren. Demgemäß entsprechen Prinzipien der Potsdamer Lehrerbildung den erhöhten Ansprüchen des Berufsfeldes:
„- Wissenschaftlichkeit in allen Teilbereichen der Ausbildung;
- psychologische, sozial- und erziehungswissenschaftliche Grundlegung der verschiedenen beruflichen Handlungskompetenzen;
- funktionale Verflechtung und gleichmäßige Gewichtung aller Studienanteile;
- Integration von Theorie und Praxis.“(Potsdamer Modell 1992, S. 9)
Organisationsempfehlungen des Potsdamer Modells der Lehrerbildung orientieren auf eine„modulare Studienstruktur“, die am Beispiel des erziehungswissenschaftlichen Studiums im wesentlichen drei Schwerpunkte des Studienverlaufes setzt:
e Verbindliche professionsbezogene Studieneingangsphase (einführende Orientierung über die Erziehungswissenschaften unter BeBerücksichtigung reflektierter und erziehungswissenschaftlich begleiteteter Begegnungen mit der zukünftigen Berufspraxis)
e Erziehungswissenschaftliche Fundierung (unter Berücksichtigung von Systematik und Selbstverständnis der erziehungswissenschaftlichen Disziplinen sowie ihres forschungs- und professionsbezogenen Zusammenwirkens)
e Erziehungswissenschaftliche Kompetenzerweiterung sowie forschungsund professionsbezogene Profilierung.