Druckschrift 
Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
Seite
140
Einzelbild herunterladen

peinliche Ordnung, edles Wohltun in der Stille, Pflicht­treue im Amte als unbesoldeter Stadtrat und in zahl­reichen Ehrenämtern machten ihn zum leuchtenden Vor­bild des Bürgers.

Als er am 13. 3. 1846 fast 73 jährig starb, hatte er fast die Hälfte seines Vermögens, an dessen Höhe man erst nicht glauben wollte, zu wohltätigen Zwecken seiner Vaterstadt bestimmt, ohne seine Verwandten (sein einziges Kind war früh gestorben) zu vernachlässigen. Er errichtete in seinem Testament, mit weitschauendem Blick spätere städtische Aufgaben lösend, eine Reihe von Stiftungen zum öffentlichen Nutzen; aus den insgesamt 193000 Taler betragenden Stiftungsmitteln wurden insbesondere 1848 die nach dem Stifter benannte Heilanstalt (für bemitteltere Bürger), femer die Freischule in der Garde du Corps­straße und die Leichenhalle des alten Friedhofs erbaut, endlich Freistellen am Gymnasium und der höheren Bürger­schule begründet. Die Stadt ehrte das Andenken ihres besten Bürgers, indem sie nach ihm die frühere Kirchhof­straße in der Nauener Vorstadt benannte, sein Bild im Sitzungssaals der Stadtverordneten aufhängen ließ und ihm 1909 ein Denkmal in den Anlagen am Schauspiel­hause vor seinem ehemaligen Geschäftshause errichtete.

Ebenso überwies der Stadtrat Jacobs, Besitzer der Zuckersiederei am Blücherplatz Nr. 4, der Stadt bei Leb­zeiten große Summen zu Unterrichts- und Erziehungs­zwecken; z. B. schenkte er 1854 der Realschule die physikalischen Unterrichtsapparate; für die Zwecke der Frankschen Erziehungsanstalt stiftete er 5000 Taler.