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Osthavelland, Teltow und Zauche-Belzig mit umfaßte und etwa dem heutigen Amtsgerichtsbezirk nebst Werder entsprach, sowie Sitz eines großen Schwurgerichts, das im Gebäude des Stadtgerichts tagte. Völlig losgelöst wurde die Justiz von der Stadt erst 1856, als der Staat die Kriminalkostenlast der Stadt gegen Zahlung einer jährlichen Rente von 1050 Talem abnahm.
Das Jahr 1849 brachte übrigens auch die Aushebung des für Bau und Instandhaltung von Potsdamer Läufern noch bestehenden Königlichen Immediat-Baufonds, dessen Übernahme in den Staatshaushalt der Landtag trotz Fürsprache der Potsdamer Abgeordneten ablehnte. Die Bautätigkeit hat nicht darunter gelitten.
Wenn auch die Stadt infolge ihrer Armut vier Jahrzehnte lang nahezu außerstande war, neue, der öffentlichen Wohlfahrt dienende Anstalten — von der Sparkasse, dem Krankenhause, der Pflege des Schulwesens abgesehen — zu schaffen, so entstanden doch gerade während dieser Zeit Dank der T<Maft und dem gemeinnützigen Sinn mehrerer Bürger eine Reihe bedeutsamer, noch heute blühender Wohlfahrtsanstalten. Wegen der pädagogischen Richtung ihrer Stifter werden sie unten S. 229 besprochen werden. Hier seien nur zwei Männer erwähnt.
Der Kaufmann August Friedrich Eisenhart, eines Potsdamer Materialisten Sohn und eines Predigers Enkel, gab als einzig übriggebliebenes Kind seiner Eltern das Rechtsstudium auf, um das väterliche Geschäft in jungen Jahren zu rascher Blüte zu bringen. Durch geschickte Ausnutzung der Kontinentalsperre begründete er seinen Wohlstand, den er durch Anlage in niedrig stehenden, später voll eingelösten Staatspapieren in Reichtum verwandelte. Sparsame und doch nicht dürftige Haushaltung,