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Kronprinzessin gebaut wurde, 1888 das Haus der Deutschen Lebensversicherungsgesellschaft in der Spandauer Straße; an städtischen Bauten insbesondere wurden errichtet: 1878 das Viktoria-Gymnasium, 1879 die Zentralturnhalle, 1880 bis 1889 die Gemeindeschulen in der Heinrich- und Margarethenstraße.
Einen wesentlichen Fortschritt in der Fürsorge für die Gesundheit der Einwohner bedeutet die Anlage der Wasserleitung und Kanalisation. Das erste Potsdamer Wasserwerk wurde in der Bertinistraße 1875/76 von einer Londoner Aktiengesellschaft erbaut; die Anlage der Leitung war im September 1877 vollendet. Die Stadt kaufte das Werk 1890 zum Preise von 1026000 Mark. Dringend notwendig war die Kanalisation, wenn auch nicht mehr, wie bis in die Mitte des Jahrhunderts noch, die für die Gamison und das große Waisenhaus unter den Kanalbrücken angelegten Latrinen in Gebrauch waren.
Dem weiteren Ausbau der Verkehrswege widmeten die städtischen Behörden ihre unausgesetzte Aufmerksamkeit; zahlreiche Straßen und Plätze wurden mit Aufwendung sehr beträchtlicher Mittel neu gepflastert.
Von außerordentlicher Bedeutung für die innere und die auswärtige Verkehrsentwicklung wurde der Neubau der Langen Brücke. Dem beständig wachsenden Verkehr genügte die alte Brücke, die nur halb so breit war wie die neue, nicht mehr; der gefährliche, auch hemmende Eisenbahnübergang an der südlichen Rampe, ebenso der oft als Verkehrshindernis wirkende Schiffsdurchlaß mußten beseitigt werden. Die neue Brücke wurde durch den Reg.- Baumeister Müller 1887/88 nach dem Entwurf des Geh. Oberbaurats Wiebe in massiven Steinbogen erbaut und im Juli 1888 dem Verkehr übergeben. 1895 wurde sie
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