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mit Fahnenmasten, acht Trophäengruppen und acht Kriegergestalten — Sinnbildern der preußischen Heeresgeschichte — geschmückt; am 11. April 1901 wurde das von der Provinz Brandenburg auf der Freundschaftsinsel am westlichen Rande der Brücke errichtete Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. (nach Herters Entwurf) enthüllt.
Einen nachhaltigen Einfluß auf die Gestaltung des inneren Verkehrs und weiterhin auf die wirtschaftliche Gesamtentwickelung übte die Schaffung eines neuen Ver- kehrsmitels aus: die Firma Gülich u. Komp. baute auf Grund des im Jahre 1879 mit der Stadt geschlossenen Vertrages im Jahre 1879/80 die „Potsdamer Pferde- Eisenbahn", die vorläufig die drei Strecken von der Langen Brücke bis zum Anfang der Viktoriastraße, bis zur Alleestraße und bis zur Glienicker Brücke umfaßte. 1888 wurde die Straßenbahn über die Lange Brücke bis zum Bahnhof weitergeführt.
Umfassende Fürsorge und nachhaltige Arbeit widmeten die städtischen Körperschaften der Umgestaltung des Volksschulwesens. Wie früher in der Gerichtsver- verfassung, so walteten bis 1875 im Schulwesen der Stadt Zerrissenheit und Planlosigkeit vor; abgesehen von den städtischen höheren Schulen (Gymnasium, Realgymnasium) und Mittelschulen (höhere Bürger-Knabenschule, höhere Töchterschule, Charlottenschule) bestanden neben 7 städtischen, mehrere konfessionelle und private Elementarschulen. Auf Grund der im Jahre 1877 erlassenen Bestimmungen wurden die Elementarschulen in der Hauptsache einheitlich gestaltet. Knaben- und Mädchenschulen wurden getrennt; ein einheitlicher, und zwar sechsstufiger Lehrplan wurde für alle Elementarschulen festgesetzt; in den folgenden Jahren wurden auch die Anstellungs- und Besoldungsverhältnisse