1499 hatte die Schule zwei Gehülfen, welche einander bei der Arbeit ablösten. Um 1570 wurde ein neues Schulhaus erbaut und einige Jahre später erschien bei Nikolaus Voltzow in Berlin eine Dichtung des Potsdamer Lehrers Abraham Paolius über die vier Haupttugenden, welche seine Schüler am Gregoriustage in den Gassen unserer Stadt „rezitieren" mußten. Um 1600 wird zuerst einer besonderen Mädchenschule erwähnt, deren Vorsteherin Gertrud Gurtz hieß.
Für Kranken- und Armenpflege, sowie die Versorgung der mittellosen aus der Fremde, „dem Elende", Zugewanderten, bestand in Potsdam bis zur Reformation die Elendsgilde. 1450 vermachte das Klaus Schmidt'sche Ehepaar der „Elenden-Gilde" ein Vermächtnis von 11 Schock 17 Groschen, auch wird in der Urkunde darüber eine gesellige Feier erwähnt, bei welcher eine Tonne Bier und zwei Scheffel Roggen unter die Mitglieder der Bruderschaft verteilt werden sollten. — Ein Hospital erhielt Potsdam 1486. Es befand sich mit der damit verbundenen St. Gertruds-Kapelle vor dem Kietzer Tore, in der heutigen Priesterstraße an der Stelle der heutigen Hofpredigerhäuser. Die Stifter der Anstalt waren der Magdeburger Domherr Mauritius v. Schönau und seine Brüder Albert und Klaus. Letzterer war Amts- hauptmann von Potsdam. Das Patronat der Stiftung übten die drei Brüder, später deren männliche Erben aus. Im Falle des Aussterbens des Geschlechtes der v. Schönau sollte der Magistrat „des Städtleins Potztamp" in das Patronats- und Präsentationsrecht treten. Während des dreißigjährigen Krieges wurde die Anstalt mehrfach eingeäschert und verwüstet. Pfarrer Franke von der Katharinenkirche, welcher später nach Böhmen auswanderte.