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Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
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schreibt, daß er sich viele Mühe gegeben habe, das durch Niederbrennen unbewohnbar gewordene Hospital wieder aufzubauen. Er hätte für seine Person für 17 Taler Holz gekauft, fällen lassen und angefahren, aber nichts davon erhalten als Schimpf und Spott. Magistratus hätte die Hospitalslade und Gelder an sich genommen und das Amt sich um alles unbekümmert gelassen und weil er dann gesehen, daß es keinem Menschen ein Ernst gewesen, dasselbe wieder zu bauen, habe er es auch müssen gehen lassen, wie es gegangen.Es ist", setzt er hinzu,leider Gott geklagt, dahin gekommen, daß die politici alles, die ^linistri ecclesiae aber ganz und gar- nichts mehr sein sollen. Gott muß eine Änderung schicken oder es wird zuletzt heidnisch oder teuflisch."

Die Leidenszeit, welche Krieg, Hungersnot und Pest über Potsdam gebracht hatten, endete erst der Große Kurfürst. Nach Wiederaufrichtung der Stadt ließ er sich besonders die Verbesserung der Schule angelegen sein. In der von ihm eigenhändig unterschriebenen Potsdamschen Stadt- und Kirchenordnung vom 25. Februar 1671 verfügt er:Schulcollegen sind mit Tischen zu ver­sehen, hinwieder sind sie schuldig mit Fleiß die Jugendt zu informiren und auch das ihrige in der Kirchen zu verrichten, sollen sich auch eines nüchternen Lebens be­fleißigen, böse Gesellschaft meiden und sich auch deß grassiren auf der Gaßen enthalten, damit nichts ärger­liches von ihnen könne geredet werden. Currendeschüler sollen dreymahlen in der Wochen, als Sontageß, Mitt- wochß und Freitageß umbsingen, auch sich in den Jahr­märkten deß singens für den Crambuden gentzlichen ent­halten. Und weil sich viele der hiesigen Bürger bey vorfallenden Jagten einige Currentschüler aus der Schulen