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10 YAgrarverhältniffe,

Wirthſchaftsverhältniſſe denken, als fie für den dienſtpflich­tigen Unterthan durch den Uebergang von der Hörigkeit zur Freiheit, von der Antheils- zur Geldwirthſchaftsform ſich darſtellte.

Aber auch der Staat war in ſubjectiver, wie in objecti­ver Beziehung bei dieſem Uebergange lebhaft betheiligt. Einmal, weil in der Steigerung des Nationalwohlſtandes die eigentliche Grundlage ſeiner Macht beſteht; dann, weil in den höheren Erträgen der ländlichen Grundſtücke eine ergiebige Quelle des Einkommens ſich offenbart, und endlich wurde dies nicht mehr durch Getreidelieſerungen, Vorſpann, Feſtungsarbeiten und andern Naturalleiſtungen gewährt, ſondern in Gelde erhoben. Dies aber bot allein die Mittel zu einem geordneten Staatshaushalte, zu einem philoſophiſch durchdachten Steuerſyſteme dar, mittelſt deſſen die Staats­kräfte, den Bedürfniſſen gemäß, im Lande verwendet, die Nationalthätigkeit angeregt und geleitet, die Konkurrenz gezügelt, ꝛc. werden konnte. Nun erſt vermochte der Staat, ſich zur Höhe ſeiner Aufgabe zu erheben, und überall die Productions- und Kulturthätigkeit der Nation wahrhaft fruchtbringend zu unterſtützen.

Selbſt alle andern Berufsſtände waren unmittelbar bei dem Uebergange des Landbaues zur Geldwirthſchafts­form betheiligt; auch ſie mußten denſelben lebhaft wünſchen. Durch den Aufſchwung des Handels und der Gewerbe hatte die Bevölkerung eine Höhe erreicht, die ſie ohne geſteigerte landwirthſchaftliche Production nicht ferner zu überſchreiten vermochte. Es war eine Stagnation in dem Volkszuwachs eingetreten, die überall mit einer entſprechen­den Kulturſtagnation verbunden ſein mußte; denn beide, Volksdichtigkeit— d. h. die relative, dem Klima, der Bo­denkraft ꝛc. entſprechende— und Nationalkultur bedingen ſich gegenſeitig. Die aus dem Aufſchwung des Landbaues, aus der geſteigerten landwirthſchaftlichen Production ſich ergebende leichtere Ernährung der anderen nationalen