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fremden Dienſt gehen. 119) Der Brunnen iſt verhaßt, aber das Waſſer iſt angenehm. Aehnlich: Der Deutſche kann keinen Franzmann leiden, doch ihre Weine trinkt er gern. 120) Haſt Du Vieles unternommen, ſo haſt Du Nichts unternommen. 121) Was Dein Herz gegen Deinen Feind fühlt, das fühlt ſein Herz gegen Dich. 122) Erſt wenn man etwas ver— loren hat, weiß man es zu ſchätzen. Das gilt namentlich von der Geſundheit und von Freunden. 123) Man bewundert die Ceder erſt, wenn ſie gefällt iſt. 124) Das Kameel wollte Hörner, da verlor es ſeine Ohren. Aeſopiſche Fabel. 125) Zwei Raben können nicht auf einem Zweige ſchlafen. 126) Gott hat Israel eine Wohlthat dadurch erzeigt, daß er es unter die verſchiedenen Völker zerſtreut hat, denn dadurch hat es erſtens die verſchiedenen Culturfortſchritte aller Nationen in ſich aufgenommen, zweitens durch ſeine Eriſtenz für den reinen Monotheismus und die Religion der Humanität Zeugniß abgelegt. 127) Der Meſſias kommt erſt, wenn entweder alle Menſchen tugendhaft oder alle Menſchen laſterhaft ſind, denn in dieſem Falle tritt ſicherlich ein Umſchwung zum Beſſeren ein. 128) Gott verlangte die Opfer von den verfolgten, nicht von den verfolgenden Thieren. 129) Gott giebt jedem Menſchen ſeine Nahrung zur rechten Zeit. 130) Die wahre Armuth iſt die Geiſtes— armuth. 131) Finſter iſt ein Zeitalter, in welchem ein Weiber⸗Regiment herrſcht. Hat in der Weltgeſchichte ſich genugſam bewährt. 132) Die Edlen leben noch nach dem Tode, die Böſen ſind im Leben ſchon todt. 133) Wenn die Böſen blind geboren würden, jo wäre dies beſſer, d. h. die geiſtvollen Schurken ſind die gefährlichſten. 134) Gott ruht oberhalb des Hauptes eines Kranken, d. h. nur Gott kann heilen. 135) Die Ruhe der Böſen iſt für ſie und die Welt ein Unglück. 136) Das Glück des Böſen iſt ein Unglück für Andere. 137) Wäre nicht die Furcht vor der Regierung, würde der Eine den Andern lebendig verſchlingen. 138) Sagt Dir Jemand: Ich habe mich bemüht und nichts erreicht, das glaube nicht, ſagt Jemand, ich habe mich nicht bemüht und doch mein Ziel erreicht, glaub's auch nicht, ſagt er: Ich habe mich bemüht und mein Ziel erreicht, das glaube. 139) Weh dem Frevler, weh ſeinem Nachbar. 140) Hab' Acht auf die Söhne der Armen, denn von ihnen kommt die Wiſſenſchaft. 141) Mache die Wiſſenſchaft weder zur Krone, die du aufs Haupt ſetzeſt, noch zur Axt, mit der du Holz ſpalteſt. 142) Die Wahrheit iſt das Siegel Gottes. 143) Viel Fleiſch viel Würmer, viel Geld viel Sorgen. 144)„In der zukünftigen Welt gibts kein Eſſen, kein Trinken, die Frommen tragen Kronen und ſind ſich des Abglanzes der himmliſchen Majeſtät be