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bei der Verunglimpfung des Nebemenſchen ſchadenfroh war, und weil ich nie zu Bette ging, ohne meinem Beleidiger zu verzeihen und göttliche Vergebung für ihn erbeten zu haben“(Megilla 28). Matth . 5, 25:„Sei willfährig Deinem Widerſacher.“ Im Talmud heißt es:„Wer über Be: leidigungen hinweggeht, über deſſen Sünden geht Gott weg“(Joma 23). „Verzeihe jede Beleidigung“(Abot 6).
Matth . 5, 321„Wer ſich von feinem Weibe ſcheidet, der macht, daß ſie Ehe bricht“ Im Talmud heißt es:„Wenn man ſeine Frau mit der linken Hand von ſich ſtößt, nehme man ſie mit der rechten wieder auf“ (Sotah 464).„Wer ſich von feiner Frau ſcheiden läßt, über dem vergießt der Altar Thränen“(Peſſachim 113).„Für Alles iſt Erſatz möglich, nur nicht für die erſte Frau“(Ber. rabb. 34. Vergl. Stern: Die Frau im Talmud .)„Sein Haus das iſt ſeine Frau“,„Durch das Verdienſt der edlen Frauen iſt Israel aus Aegypten erlöſt worden“.„Iſt Dein Weib klein, ſo bücke Dich zu ihr und flüſtere ihr ins Ohr“. „Thue nichts Wichtiges, ohne Dich mit Deiner Frau zu berathen“.„Wer feine Fran liebt, wie ſich ſelbſt, ſie ehrt mehr als ſich ſelbſt, von dem heißt es: Frieden weilt in Deinem Zelte“.„Der Menſch eſſe und trinke unter ſeinem Ver— mögen, kleide ſich nach ſeinem Vermögen und ehre ſeine Frau über ſein Vermögen“.„Der Mann hüte ſich, ſeine Frau zu kränken, denn ſie iſt empfindlicher als der Mann“.„Haſt Du Deine Frau mit der Linken ver— letzt, ſo ſtreichle ſie mit der Rechten“.„Wenn dem Manne die erſte Frau ſtirbt, ſo iſt's, als ob ihm der Tempel zerſtört worden wäre“.„Wer ſich von der Frau ſcheiden läßt, iſt bei Gott verhaßt“(Gittin 90).„Nur in der erſten Ehe iſt wahrhaftige Herzensverbindung vorhanden“(Sanh. 22). „Man heirathe keine Geſchiedene“(Peſſach. 112).„Die Welt verfinſtert ſich um den Mann, der ſich von ſeinem Weibe ſcheiden läßt“(Sanh. 22). Trotzdem iſt gerade aus ſittlichen Gründen die Eheſcheidung im Judenthum nicht verboten. Uebrigens kamen und kommen Eheſcheidungen unter den Juden, mit Ausnahme in Polen infolge der frühen Heirathen, ſelten vor.„Waren überhaupt die Ehen friedlich und innig, ſo wurde ſelbſt manche Härte der Ehe geduldig ertragen und die Lehrer ſtellen uns ſchöne Beiſpiele auf, wie mit ſanftem Entgegenkommen, mit ruhiger Ergebung auch das Loos, an ein zänkiſches Weib geknüpft zu ſein, erduldet wurde.“(Geiger: Das Judenthum und ſeine Geſchichte, 2. Band.)
Matth . 5, 37:„Euere Rede ſei: Ja, ja, nein, nein, was drüber iſt, das iſt von Uebel“ Nun hat zwar kein„chriſtlicher Staat“ deshalb, wie er es konſequenterweiſe thun müßte, den Eid abgeſchafft, weil die Geſell