Heft 
(1955) 1
Seite
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Wilsnack ansässig. Angebote aus Berlin, Potsdam und Schwerin, sich dort, in einer größeren künstlerischen Atmosphäre, niederzulassen, hat er ab­gelehnt.

Er entscheidet sich nicht schnell, das Bauernblut seiner Vorfahren, die alle seßhafte Bauern waren, hat auch ihm Seßhaftigkeit verliehen.

So soll dieses Jahr in Wittenberge und Perleberg sein Werk, soweit es zu­gängig ist, in einer Gesamtschau gezeigt werden.

Es muß dem Kulturbund und dem Rat des Kreises gleichsam eine Ehre und Verpflichtung sein, einen würdigen Rahmen für diese Ausstellung zu schaffen, und man sollte dabei bedenken, daß Otto Berti in Berlin, München, Dresden, Breslau, Stuttgart, Regensburg, Augsburg, Köln, Schwerin, Frankfurt/Oder, Potsdam, Prag, Rom, Paris, Stockholm, Brüssel, Helsinki, Lissabon und anderen Städten ausstellte. Er war auch bei der 3. Deutschen Kunstausstellung 1953 in Dresden vertreten. Seine Bilder wurden von den Galerien staatlicher und städtischer Sammlungen in Prag, Berlin, Wien und Nürnberg, um nur einige Städte zu nennen, angekauft.

Professor Berti, der vor seiner Umsiedlung nach Bad Wilsnack eine Pro­fessur an der Kunstschule in Prag inne hatte, erhielt im Jahre 1939 den Rompreis.Das bedeutet die Erfüllung der größten Sehnsucht eines jeden Künstlers. Ein Jahr Aufenthalt in Rom unter den günstigsten Arbeits- und Studienbedingungen.

Weitere Etappen der Anerkennung seiner künstlerischen Leistung sind: Der Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg, der Peter-Perler-Preis der Stadt Prag.

Im Augenblick arbeitet Otto Berti an einem Werk, das den Kultursaal der LPG in Wolfshagen schmücken soll.

In seinen Arbeiten der letzten Jahre sehen wir, daß die Entwicklung an ihm nicht spurlos vorübergegangen ist. Seine Sujets sind die neuen, den­kenden und handelnden Menschen unserer Zeit.

Der Bauer, der voll Stolz die ersten Erfolge seiner neuen Züchtung prüft, der Arbeiter an seiner Maschine, der Arbeiterstudent und die neue Ein­stellung unserer Menschen zur Arbeit überhaupt, die nicht mehr der kapitalistischen Ausbeutung unterliegt.

Beim Abschied wünschen wir unserm Freund Otto Berti, der auf der Höhe seines erfolgreichen Schaffens steht, daß sich weiter Erfolg an Erfolg reihen möge, zum Wohle der Kunst, sich selbst und uns allen zur Freude.

HANS SEILER

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