Heft 
(1955) 3
Seite
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Die Weinberge

einzelne Schicht Gesteine gleicher Größe enthält, wobei die jeweilige Korngröße durch die Fließgeschwindigkeit bestimmt ist. So sind, nach ab­nehmender Fließgeschwindigkeit geordnet, die Geröll-, Kies-, Grobsand-, Feinsand- und Tonschichten unseres Bodens gebildet worden.

Wie sind nun unsere Weinberge entstanden? Der Höhenrücken beginnt in der Mitte zwischen Groß-Buchholz und Lübzow und erstreckt sich in flachem Bogen in nordost-südwestlicher Richtung bis Perlhof (Abb. 1). Er gipfelt im 83 m hohen Golmer Berge und in der Höhe 83,2, auf der früher das hohe Vermessungsgerüst stand. Er überragt seine Umgebung im Durch­schnitt um 30 bis 40 m. Auf den ersten Blick möchte man ihn nach seiner äußeren Form für eine Endmoräne halten, oder aber für eine Stauch­moräne. Als Endmoräne müßte er aus einer geschiebereichen Blockpackung bestehen, wie sie z. B. die 20 km nördlich gelegenen Ruhner Berge auf­weisen. Als Stauchmoräne müßte er außerdem an den Wänden der zahl­reich vorhandenen Gruben Aufwölbungen älterer Bodenschichten er­kennen lassen. Beides ist aber nicht der Fall. Der Höhenzug besteht bis in die Tiefe seines Kerns aus deutlich geschichteten Kiesen und Sanden, für die eine andere Deutung ihrer Entstehung als durch fließendes Wasser nicht möglich ist. Wie erklärt sich dieser sonderbare Befund? Daß die Schmelzwässer in Vertiefungen des Geländes ihr Geröll absetzten, wäre ohne weiteres verständlich; wie können sie aber über der Grundmoräne

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